60 Jahre Ford Transit: Vom FK 1000 mit 38 PS zur vielseitigen Transporter-Ikone

Hintergrundinformationen

12. Juli 2013 · Ford

Seit den Zeiten des Unternehmensgründers Henry Ford gilt die Marke als Vorbild für bestens organisierte Fertigung. Es gab allerdings ein Modell, bei dem sich die Fertigung mitunter nach dem Pegelstand der Binnenflüsse richten musste. 1953, vor genau 60 Jahren, präsentierte Ford auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA mit dem „FK 1000“ seinen ersten Transporter.

Seit den Zeiten des Unternehmensgründers Henry Ford gilt die Marke als Vorbild für bestens organisierte Fertigung. Es gab allerdings ein Modell, bei dem sich die Fertigung mitunter nach dem Pegelstand der Binnenflüsse richten musste. 1953, vor genau 60 Jahren, präsentierte Ford auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA mit dem „FK 1000“ seinen ersten Transporter. Die Karosserie steuerte die damalige Karosseriefirma Drauz in Heilbronn zu, und lieferte sie per Binnenschiff über Neckar und Rhein ins Werk Köln-Niehl. So kam es, dass der „FK 1000“, Vorfahren der späteren Transporter-Ikone Transit, von Beginn an eine bewegte Karriere einschlug. Nachfolgend die wichtigsten Stationen in chronologischer Reihenfolge:

1949: Die Vorarbeiten für den neuen Transporter beginnen

Die Vorarbeiten für den neuen Transporter beginnen bereits 1949, wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Ford tritt in Deutschland als Komplettanbieter mit Pkw, Lkw und Omnibussen an. Schon kurz nach Kriegsende wird die Lkw-Produktion wieder aufgenommen, die Baureihen Ford Rhein und Ford Ruhr entpuppen sich als unentbehrliche Helfer beim Wiederaufbau. Ford FK 2000 heißt ein sogenannter Schnell-Lastwagen, ein leichter Lkw. Die Ziffern stehen für die Nutzlast in Kilogramm, die Buchstaben für die Herkunft – „FK“ also für Ford Köln.

1948 nimmt Ford die Fertigung des legendären Taunus wieder auf, im Volksmund aufgrund seiner rundlichen Form „Buckel-Taunus“ genannt und eine Weiterentwicklung eines Vorkriegsmodells. Nun also soll ein Transporter – der Begriff für die neue Fahrzeuggattung ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfunden – die Lücke zwischen den Personenkraftwagen und den Nutzfahrzeugen schließen. Ford entwickelt einen platzsparenden Frontlenker mit Motor vorn in der Fahrerkabine. Er stammt aus dem Taunus und treibt die Hinterräder an. Der erste Prototyp sieht mit geteilter Frontscheibe, kleinen Fenstern, einem groben rechteckigen Kühlergrill und einer im unteren Bereich bauchigen Karosserie noch etwas ungelenk aus. Für einen Ford ist dies zu wenig, also legt das Unternehmen zusammen mit dem renommierten Heilbronner Karosseriebetrieb Drauz noch einmal Hand an. Die Zusammenarbeit ist erprobt: Schon in den 1930er Jahren hatte Drauz auf Ford-Fahrgestellen elegante Karosserien hergestellt – seinerzeit ein gängiges Verfahren. In der Nachkriegszeit baut Drauz Omnibusse auf Ford-Chassis, ebenso die Karosserien für den neu entwickelten DKW Schnelllaster – mit Transportern kennt sich das Unternehmen also bestens aus.

1953: Der Ford FK 1000 geht an den Start

Das Ergebnis der Zusammenarbeit sieht beeindruckend aus: Der neue Transporter FK 1000 erhält einen feinmaschigen, leicht trapezförmigen Kühlergrill und eine große, einteilige, stark gewölbte Windschutzscheibe. Besonders fein ausgearbeitet ist der Einlass der Lüftung mit einer verschlungenen Typenbezeichnung. Eine Karosseriesicke fasst Grill und Rundscheinwerfer ein. Sie ist zur Seite hin heruntergezogen und geht harmonisch in die geriffelten Seitenschweller über. Diese optische Teilung der Karosserie ist Basis für geschmackvolle zweifarbige Lackierungen.

„Die nach aerodynamischen Gesichtspunkten gestaltete Karosserie verbindet in ihrer klaren und modernen Linienführung Schönheit und Zweckmäßigkeit“, wirbt der erste Katalog. Und: „Durch die große, gewölbte Windschutzscheibe und den geschmackvollen Kühlergrill erhält der FK 1000 sein markantes, ansprechendes Gesicht.“ Die Presseunterlagen heben vor allem die „selbsttragende Ganzstahl-Karosserie von größter Leichtigkeit und Festigkeit“ hervor.

Der neue Ford FK 1000 ist tatsächlich bildhübsch. Die Bezeichnung „FK 1000“ steht für Ford Köln und für rund 1.000 Kilogramm Nutzlast. Der Motor nimmt längs eingebaut vorn in der Kabine Platz und treibt die Hinterräder an. Der Vierzylinder-Benziner leistet 28 kW (38 PS) aus 1,2 Litern Hubraum, damals für einen Transporter sehr ansehnlich. Er stammt aus dem „Weltkugel“-Taunus, dem Taunus 12 M, einer neuen attraktiven Limousine des Jahres 1952.

Der Begriff „Eilfrachter“ für den neuen Transporter FK 1000 kommt nicht von ungefähr. 95 km/h läuft der neue Ford maximal, für ein Nutzfahrzeug in diesen Jahren sehr dynamisch. Serienmäßig übernimmt ein Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung die Kraftübertragung. „Für besonders gelagerte Fälle“, also auf Wunsch, gibt es auch vier Gänge. Blattgefederte Starrachsen und große 15-Zoll-Räder bilden das Fahrwerk.

Es gibt den FK 1000 von Beginn an als Kastenwagen, Pritsche und Kombi sowie als achtsitzigen Bus, den „Achtsitzer-Spezial“. Mit 4,3 Metern Länge ist er recht kompakt, die Nutzlast beträgt nahezu exakt die Hälfte des zulässigen Gesamtgewichts von 2.050 Kilogramm. In der Werkstatt trifft man den neuen Transporter häufiger an, denn sowohl Mechaniker als auch Fahrer haben seinerzeit an ihren Autos viel zu tun: Alle 1.500 Kilometer ist ein Ölwechsel und ein umfangreicher Schmierdienst fällig. Zweimal im Jahr ist das Kühlwasser abzulassen und der Kühler durchzuspülen. Und für alle Fälle enthält die Betriebsanleitung Tipps für das Nachziehen der Zylinderdeckelmuttern, für die Kontrolle des Ventilspiels und für das Nachspannen des Kühlerlüfters.

Prospekt: „Bequemlichkeit und Fahrkomfort eines Personenwagens“

„Bequemlichkeit und Fahrkomfort eines Personenwagens“ heißt es im Prospekt über einer Illustration mit einem recht blechern wirkenden Cockpit – die attraktiven kolorierten Zeichnungen steuert der weltweit bekannte Grafiker und Automobilzeichner Walter Gotschke bei. In Bezug auf Komfort herrschen 1953 eher bescheidene Ansprüche. Beispiel Sitzverstellung: „Am Rahmen des Sitzes sind 3 Aussparungen vorgesehen. Hierdurch kann der Sitz je nach Körpergröße und Bequemlichkeit eingestellt werden“. Immerhin. Aus dem Taunus 12 M stammt das funktionelle „Ein-Blick-Kontrollinstrument“. Auf Wunsch gibt es eine „Klima-Anlage“ – nicht zu verwechseln mit der heutigen Komfortausstattung, es handelt sich um die gegen Aufpreis lieferbare Heizung.

Ein großes Plus des FK 1000 ist sein großer und bestens zugänglicher Laderaum von fünf Kubikmetern. „Der fahrende Raum…“, schreibt Ford im Prospekt und spielt damit auf einen bekannten Wettbewerber an, dessen Heckmotor das Frachtabteil versperrt. Man kennt sich: Den letzten Schliff verpasst der promovierte Ingenieur Alfred Haesner dem FK 1000. Haesner war 1952 aus Norddeutschland als Entwicklungsleiter zu Ford gewechselt und bringt große Transporter-Erfahrung mit.

Im Pressetext zur IAA 1953 beschreibt Ford „die Notwendigkeit einer völligen Neukonstruktion, da es sich bei dieser Fahrzeuggattung weder um einen verstärkten Pkw, noch um einen leichten Lkw handelt“. Ford preist die Dynamik: „Hier, sowie beim Anzug im Stadtverkehr und auf dem Berg, zeigt sich die für diese Fahrzeuggattung sehr hohe Leistung des Taunus-Motors.“ Ford präsentiert auf der IAA außer seinen Pkw einen Kombi, Farbe „grün-kombiniert“. Auf dem Lkw-Stand stehen ein Kastenwagen in Silberbeige sowie ein roten Pritschenwagen.

Exakt 1.021 Exemplare des FK 1000 fertigt Ford im Anlaufjahr. Die Produktion beginnt vorsichtig und beträgt zunächst nur 13 Exemplare pro Tag. Danach steigen die Zahlen beständig. 1955 sind sie erstmals fünfstellig. 1964 wird die Fertigung der Baureihe ihre Rekordmarke von 35.242 Stück erreichen, das sind 145 Transporter am Tag. Zu diesem Zeitpunkt heißt der Transporter aus Köln bereits Taunus Transit, umfasst ein deutlich größeres Modellspektrum und hat eine Vielzahl von Weiterentwicklungen hinter sich.

1955: Der Motor rückt ein Stück nach hinten zwischen die Vordersitze

Einschneidend ist bereits der erste große Eingriff 1955: Der Motor des FK 1000 rückt ein Stück nach hinten zwischen die Vordersitze – ein großes Plus für die Gewichtsverteilung und damit auch für das Fahrverhalten des Transporters. Auch ist jetzt ein Durchstieg innerhalb des Fahrerhauses möglich und der Fußraum wächst. Parallel dazu ergänzt ein stärkerer Motor das Programm. Die aus dem Taunus 15 M übernommene Maschine leistet 40 kW (55 PS) aus 1,5 Litern Hubraum. Parallel dazu profitiert das Fahrwerk von einer Weiterentwicklung der Federn und Bremsen. Die Scheibenwischer fahren nun beim Abstellen in Parkstellung. „Starke Motoren meistern Verkehrsmisere“, kündigt Ford die Neuerungen an. Ford nimmt Anleihen aus den USA und scheut auch Seitenhiebe auf Wettbewerber nicht: „In Amerika gibt es weder langsam kriechende Giganten noch asthmatische Lieferwagen, wie sie bei uns als rollende Verkehrshindernisse manchmal die Straße verstopfen“. Stichwort USA: Dort feiert gleichzeitig der spektakuläre Ford Thunderbird Premiere.

1958 ersetzen Blinker die bisherigen Winker. Neu ins Programm kommt der FK 1250 mit erhöhter Nutzlast. Basiert der Pritschenwagen bisher auf einem Plattform-Fahrgestell, also auf der Bodengruppe des Kastenwagens, so gibt es nun alternativ eine klassische Holzpritsche auf Basis eines Fahrgestells, das auch für Sonderaufbauten dient. Zu den zahlreichen Detailänderungen zählt ein Wechsel vom aufwendig gearbeiteten Frontemblem zu geprägten Buchstaben.

1960 verschifft Drauz die 100.000-ste Karosserie nach Köln. Dort erregt in diesem Jahr der neue Taunus 17 M mit Abkehr vom US-Designstil Aufsehen, im Volksmund auch „Badewanne“ getauft. Ford spricht eleganter von der „Linie der Vernunft“.

1961: Aus dem „FK“ wird der „Taunus Transit“

Anfang 1961 wechselt der Transporter seine Bezeichnung: Aus dem Buchstabenkürzel FK wird der Taunus Transit – Ford rückt ihn damit nach dem Ende der Lkw-Fertigung in Deutschland näher an die Pkw der Marke heran. Außerdem wächst 1961 der Bedienungskomfort: Das nun durchweg verwendete Vierganggetriebe ist vollsynchronisiert (bisher erst ab Gang zwei), ein ausstellbares Dreiecksfenster ergänzt die Schiebefenster des Fahrerhauses. Spitzenmodell ist nun ein achtsitziger Bus mit Luxusausstattung und schicker Dachrandverglasung.

In den Folgejahren baut Ford das Programm weiter aus: „Die Ford-Werke schließen mit dem Taunus-Transit 800 eine Lücke in ihrem Eilfrachter-Produktionsprogramm“. Einstiegsmodell ist ab 1962 der Taunus Transit 800 mit reduzierter Nutzlast. Die bisher aufpreispflichtige Seitentür zum Laderaum wird Serienstand. 1963 kommt der Taunus Transit 1500 mit erhöhter Nutzlast hinzu. Während sich die leichteren Taunus Transit von jeher durch eine selbsttragende Karosserie auszeichnen, gibt es diesen besonders tragfähigen Transporter ausschließlich als Fahrgestell mit zwillingsbereifter Hinterachse. Sein 1,7-Liter-Benziner stammt aus dem Taunus 17 M, die Leistung beträgt 44 kW (60 PS). Bei allen Taunus Transit ersetzt eine Mittelschaltung die bisher verwendete Lenkradschaltung.

Dies sind die letzten größeren Maßnahmen in der Geschichte des ersten Ford-Transporters. 1965 endet nach zwölf Jahren und 255.832 Exemplaren seine erfolgreiche Laufbahn. Sie führte den Taunus Transit auch ins Ausland: Ab 1964 wurde er für eine kurze Zeit in Azambuja/Portugal montiert.

Das britische Pendant zum FK 1000/Taunus Transit: Der Thames 400 E

Völlig unabhängig und parallel zum FK 1000/Taunus Transit der Ford-Werke in Deutschland hatte Ford of Britain in den 1950er Jahren ebenfalls einen Transporter aufgelegt. Als Nachfolger des veralteten Fordson aus den Dreißigern tritt 1957 der Ford Thames 400 E an. Die Briten kommen zu einem ähnlichen Ergebnis wie ihre deutschen Kollegen: Auch den Thames kennzeichnet wie den FK 1000/Taunus Transit eine Frontlenker-Konstruktion mit Motor vorn in der Kabine zwischen den Sitzen und Antrieb auf die Hinterachse. Auch die Nutzlast von rund einer Tonne liegt in ähnlicher Größenordnung und die Basis ist hier wie dort ein Pkw-Fahrgestell. Das Verbreitungsgebiet beschränkt sich weitgehend auf Großbritannien, die Stückzahlen erreichen eine ähnliche Größenordnung wie beim deutschen Pendant.

1965: Von der Aktion Rotkäppchen zum Ford Transit

Das Ende dieser Doppelarbeit läutet Ford Anfang der 1960er Jahre mit der Entwicklung eines gemeinsamen Nachfolgers für beide Baureihen ein. Das Codewort dafür heißt „Redcap“ – Rotkäppchen. Wobei Briten und Deutsche nur schwer unter einen Hut zu bringen sind, blicken sie doch selbstbewusst auf eine eigene, erfolgreiche Automobil- und Transporterhistorie zurück. Die amerikanische Muttergesellschaft aber setzt sich durch, liefert sogar den Entwurf, auf dem das neue Modell basiert. Dazu gehört eine eigenständige Plattform, ergänzt von Komponenten wie Motoren aus dem Pkw-Bau. Auch das Design hat amerikanischen Ursprung: Die US-Designstudios von Ford liefern ein dreidimensionales Tonmodell. Per Schiff nach Großbritannien transportiert, dient es als Designvorlage. Anfang 1963 sind Optik und Produktkonzept definiert. Die Entwicklung und Erprobung erfolgt in England.

Als Name für den neuen Europa-Transporter wählt Ford „Transit“. Der deutsche Vorname Taunus entfällt ebenso wie Thames (Themse). Beinahe hätte der Transporter in Großbritannien den Namen V-Serie getragen. Doch einer der Verantwortlichen begutachtet einen für Deutschland bestimmten Linkslenker – dessen Bezeichnung „Transit“ gefällt so gut, dass dieser Name nun für die gesamte Baureihe gilt.

Die gemeinsame Bezeichnung Transit für den Neuen führt indes mitunter zwischen Briten und Deutschen zu Missverständnissen. Beginnt doch die Zählung der Transit-Generationen für Ford of Britain im Jahre 1965 mit Mark 1, während für die Deutschen diese Baureihe nach dem FK 1000/Taunus Transit bereits die zweite Transit Generation darstellt. Gleiches gilt für die Erfassung der Produktionszahlen: Sie beginnen für Ford nun offiziell im Jahre 1965 – die Viertelmillion FK 1000 und Taunus Transit zählen nicht mit.

1965: Start des europäischen Ford Transit

Am 9. August 1965 läuft der erste neue Ford Transit-Transporter vom Band, ein Jahr später tritt er in Deutschland an. Nicht nur die Baureihe ist neu, auch die Produktionsstandorte sind es, die zum Start zusammen 150 Transporter am Tag herstellen sollen. Hauptwerk ist jetzt das neu errichtete Werk in Genk/Belgien. Es ist organisatorisch den Ford-Werken zugeordnet, die sich an ihrem Heimatstandort in Köln jetzt ausschließlich auf Pkw konzentrieren. Auch in Großbritannien zieht der Transporter um. Produzierte Ford of Britain den Thames 400 E bisher in Dagenham (später Motorenwerk), so kommt der Transit jetzt aus Langley, einem ehemaligen Flugzeugwerk. Die Karosserien werden aus dem Werk Swaythling in Southampton zugeliefert. Sieben Jahre später zieht der britische Transit komplett nach Southampton um, hier wurden einst Flugzeugteile hergestellt. In Southampton wird er rund vier Jahrzehnte vom Band laufen. Ford montiert den Transit zudem auch im Werk Azambuja/Portugal – 35 Jahre lang werden hier Transporter entstehen, insgesamt über eine Viertelmillion.

Der Neue übernimmt von seinen beiden Vorgängen allenfalls das Prinzip des Standardantriebs mit längs eingebautem Motor vorn und Antrieb auf die Hinterachse. Ansonsten bleibt keine Schraube identisch. Neu ist zunächst die Optik mit kurzer Motorhaube. Vorwitzig ragen links und rechts des breiten Kühlergrills die Kotflügel in die Transporterwelt hinaus, sie münden in großen Scheinwerferaugen. Oben auf den Kotflügeln sitzen die Außenspiegel, Insektenfühlern gleich und, zugegeben, für den Fahrer zur Verstellung nur schwer zu erreichen. Die Karosserie hat ein wenig die Straffheit der späten Nachkriegsjahre verloren, der neue Transit wirkt ein bisschen rundlich, das passt zur späten Wirtschaftswunderzeit. Markant ist der weiß abgesetzte Kühlergrill unter dem breiten Markenschriftzug mit insgesamt 30 kräftigen Luftschlitzen. Er läuft seitlich bis zu den Radläufen um mit einer Riffelung an der Kante – vielleicht eine kleine Reminiszenz an die Karosserie des deutschen Vorgängers. Automobilkenner entdecken auch eine gewisse Verwandtschaft zum seinerzeitigen britischen Ford Cortina.

Zwei Radstände, zwei Dachhöhen sowie 18 Türkombinationen

Die Karosserie des neuen Transit ist für die 1960er Jahre ungewöhnlich vielseitig: Zwei Radstände, zwei Dachhöhen sowie sage und schreibe 18 Türkombinationen multiplizieren sich zu einem breiten Programm. Das Ladevolumen des Kastenwagens beträgt zwischen 5,0 und 10,5 Kubikmeter auf 4,43 beziehungsweise 5,18 Meter Länge. Hinzu kommen vielfältige Ausführungen des Transit als Kastenwagen, Kombi, Bus, Panorama-Bus, Hoch- und Tiefladepritsche, Fahrgestell mit Fahrerhaus und Doppelkabine. Ergänzend fächert sich der Transit in gleich sechs Gewichtsklassen vom FT 600 bis zum FT 1750 auf. Die Buchstaben „FT“ stehen für Ford Transit, die Zahl bedeutet die Nutzlast in Kilogramm. Anders herum formuliert: Die Spanne des zulässigen Gesamtgewicht reicht von 1,9 bis 3,25 Tonnen.

Unter der amerikanisch extrovertierten Karosserie des neuen Ford Transit steckt robuste Technik, etwa mit blattgefederten Starrachsen vorne wie hinten. Unter der kurzen Motorhaube arbeiten ausschließlich Vierzylinder-V-Motoren, die Ford aufgrund ihrer kurzen Bauweise seinerzeit bevorzugt. Die Auswahl umfasst einen 1,2-Liter mit 33 kW (45 PS), einen 1,5-Liter mit 44 kW (60 PS) sowie einen 1,7 Liter mit 48 kW (65 PS). Sie sind auch in der Taunus-Baureihe (12 M, 15 M und 17 M) im Einsatz. Die britischen Varianten weichen mit eigenen Motoren deutlich ab – im Programm sind ein 1,7-Liter Benziner (54 kW/73 PS) und ein 2,0-Liter Benziner (63 kW/85 PS). In allen Ausführungen überträgt ein vollsynchronisiertes Vierganggetriebe die Kraft auf die Hinterachse. Sie ist in den drei oberen Gewichtsklassen mit Zwillingsbereifung ausgeführt.

„Linie der Vernunft“: Kurzhauber-Bauweise erleichtert Einstieg in die Fahrerkabine

Die Kurzhauber-Bauweise erleichtert den Einstieg in die Fahrerkabine und schafft dort Platz. Im Ford-Pressetext heißt es: „Der extrem kurze V-Motor liegt über, die Sitze für Fahrer und Beifahrer hinter der Vorderachse im bestgefederten Raum“. Transit-Fahren wird zum Genuss deklariert, der Presstext schwelgt im Text zum Foto des neuen Transit auf einem Bauernhof: „Kleine Frau – ganz groß! Im kleinen, großen Wagen! Mit fast 7,5 cbm Ladung fährt sie zum Markt. Die ausgezeichnete Fahrleistung des neuen Ford Transit, seine Wendigkeit, seine Fähigkeit, kürzeste Be- und Entladungszeiten für landwirtschaftliche Produkte aller Art zu ermöglichen, machen ihr das Fahren, Parken etc. zum Vergnügen“. Kurzum: „Mit der neuen Transit-Modellreihe haben die Ford-Werke die ‚Linie der Vernunft‘ nun auch auf den Sektor der leichten Nutzfahrzeuge ausgedehnt“.

Trotz der verheißungsvollen Worte: Mit seinen Ausprägungen bleibt der Transit im Charakter ein Nutzfahrzeug, für einen Pkw bietet er einfach zu wenig Komfort. Dennoch hat der robuste und unverwüstliche Ford seinen treuen Kundenkreis, insbesondere unter Handwerkern. Aber nicht nur dort: Legendär sind hochbepackte Transit-Karawanen türkischer Gastarbeiter, die im Sommer unaufhaltsam über den berühmt-berüchtigten Autoput durch das damalige Jugoslawien Richtung Heimat unterwegs sind – und wieder zurück.

Kein Zweifel: Der neue Ford Transit hat von Beginn an Erfolg. So katapultiert er sich in Großbritannien auf Anhieb auf Platz 1 der Transporter-Zulassungsstatistik. Diese Position hält er inzwischen seit bald 40 Jahren ununterbrochen. Für die ersten 100.000 Exemplare des Transit benötigt Ford noch drei Jahre, dann geht es rasant vorwärts: Die erste Million ist nach elf Jahren am 15. September 1976 erreicht, die zweite Million nur neun Jahre später.

1966: Der erste Dieselmotor im Transit – zunächst nur für den britischen Markt

Der Transit II – nach britischer Zählung Transit I – erreicht ein Alter von mehr als 20 Jahren, für Automobile eine fast biblische Dimension. Zwischendrin jedoch verjüngt und modernisiert er sich mehrfach. Das beginnt in Großbritannien bereits kurz nach dem Start mit einer ersten Diesel-Version. Der 1,6-Liter-Motor stammt von Perkins und leistet eher spärliche 32 kW (43 PS). Schon ein Jahr später findet ein größeres Dieseltriebwerk mit 1,8 Litern Hubraum Verwendung. Die Diesel bauen als Reihenmotoren länger als die V4-Benziner, deshalb bekommt der Bug einen separaten Vorbau – später auch in Kontinentaleuropa.

Zuwachs gibt es auch bei den Produktionsstandorten: Ab 1967 wird der Transit auch in der türkischen Metropole Istanbul gefertigt – ein zunächst kleiner Schritt mit großen Folgen 44 Jahre später. Die Verbindungen von Ford in die Türkei haben eine lange Tradition: 1928 wird Vehbi Koc Ford-Händler (Ford Otosan), 1929 eröffnet Ford Otosan das erste Montagewerk in Istanbul, bereits seit 1959 werden Nutzfahrzeuge von Ford in der Türkei produziert.

1969: Der Transit punktet bereits mit Sicherheit

1969 erhält der Transit im Zuge einer Modellpflege eine Zweikreis-Bremsanlage und einen zugunsten der passiven Sicherheit entschärften Innenraum. Aus Zugschaltern werden zum Beispiel Kippschalter. Spürbar für den Fahrer ist vor allem die Verlegung des Zündschlosses auf die Oberseite der Lenksäulenverkleidung. Neue Sonderausstattung ist unter anderem ein Bremskraftverstärker. Auch bei den Pkw von Ford ist es eine Zeit der Neuerungen: 1968 gehen der erste Escort und der Capri an den Start, 1970 der Taunus.

1971: Das erste Facelift und neue Bezeichnungen

Sein erstes Facelift erlebt der Ford Transit im Jahr 1971, sechs Jahre nach seiner Premiere. Auffällig ist der neue und gefällige, weiß lackierte Kühlergrill mit einem feinmaschigen Lufteinlass und dezenter Umrahmung. Der kleinste V4-Benziner entfällt, hinzu kommt dagegen nun auch in Deutschland optional der Zweiliter-Benziner aus dem englischen Programm, ebenfalls ein V4 mit 55 kW (75 PS) Leistung. Das Cockpit wertet Ford unter anderem mit einem gepolsterten Armaturenbrett, Frischluftdüsen, hängenden Kupplungs- und Bremspedalen und aufgewerteten Sitzen auf. Gleichzeitig werden die Modelle umbenannt: aus einem FT 1000 wird zum Beispiel ein FT 100, aus dem FT 1750 ein FT 175.

1972: Der Dieselmotor im Transporter kommt auch nach Deutschland

Ab 1972 gibt es den Transit nun auch in Deutschland mit Dieselmotor, dem sogenannten York-Diesel von Ford. Der Vierzylinder-Wirbelkammermotor leistet aus 2,4 Litern Hubraum zunächst 38 kW (51 PS) und bald auch 46 kW (62 PS). Diese Transits sind, wie die britischen Exemplare, am verlängerten Vorbau zu erkennen. Seine Leistungsfähigkeit beweist dieser Diesel unter anderem auf der Rennstrecke in Monza: In sieben Tagen bewältigt ein Transit mit dem York-Diesel eine Strecke von 10.000 Kilometern – Rekord für einen Transporter mit Diesel-Triebwerk. Einen Rekord erreicht auch die gesamte Baureihe: Erstmals fertigt Ford mehr als 100.000 Stück dieser Baureihe im Jahr. Es ist eine Zeit, in der Ford mit der neuen Doppelbaureihe Consul/Granada große Autos für überschaubares Geld anbietet und Sechszylindermotoren geradezu demokratisiert – auch der Transit wird davon profitieren.

In den Folgejahren entwickelt Ford den Transit ohne Unterlass Schritt für Schritt weiter. 1973 erweitert der FT 100 L mit langem Radstand und Einzelbereifung die Palette um eine Variante für Frachten mit großem Volumen und wenig Gewicht. Scheibenbremsen vorn und Bremskraftverstärker für die leichten Modelle sind nun ebenso serienmäßig wie Gürtelreifen und Dreipunkt-Sicherheitsgurte vorn. Optional gibt es eine Dreigangautomatik.

Ab 1975 lackiert Ford den Grill und die Stoßfänger in sportlichem Schwarz. Eine ausgebuchtete Fahrerhaus-Rückwand erweitert die Sitzverstellung, ein vergrößerter Fußraum mit nach vorn verlegter Pedalerie schafft mehr Beinfreiheit.

1976: Neues Spitzenmodell FT 190

1976 fährt das neue Spitzenmodell FT 190 mit 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht und knapp zwei Tonnen Nutzlast mit zwillingsbereifter Hinterachse vor – der Transit kennt keinen Stillstand. 1976 ist auch ein bedeutendes Datum für Kleinwagen: Der erste Ford Fiesta erobert die Herzen.

1978: Neuer Transit, neue Optik

Nach mehr als einer Million Exemplaren seit 1965 folgt 1978 die nächste Transit-Generation – oder, aus heutiger Sicht, ein umfassendes Facelift. „Ford stellt einen neuen Transit vor“, kündigt die Marke an. Neue Reihenmotoren bedingen einen verlängerten, nun für alle Motorvarianten identischen Vorbau – die Karosserie dahinter bleibt unverändert. „Die Fahrzeugfront wurde vor allem aerodynamisch günstig ausgelegt“, merkt der Pressetext an. Zusammen mit großen rechteckigen Halogen-Scheinwerfern und einem kräftigen schwarzen Kühlergrill verleiht der neue Bug dem Transit ein modernes Erscheinungsbild. Zu ihm gehört auch das ovale Markensignet, es ersetzt den bisherigen Schriftzug. Der linke Außenspiegel wächst jetzt unterhalb der A-Säule aus dem Kotflügel – auf diese Idee kommt Ford später wieder zurück. Das Cockpit wird ebenfalls überarbeitet und modernisiert.

Die Modellspanne reicht nun vom FT 80 bis zum FT 190. Basismotor ist ein 1,6-Liter-Benziner mit 48 kW (65 PS), darüber ist ein Zweiliter-Benziner mit 57 kW (78 PS) angesiedelt. Alternativ fährt der Transit mit dem bekannten 2,4-Liter-Diesel und 46 kW (62 PS) vor, jetzt mit neuen Einspritzpumpen und kräftigerem Drehmoment. Die Wartungsintervalle werden auf 10.000 Kilometer (Benziner) und 7.500 Kilometer (Diesel) verlängert. „Der neue Ford Transit ist ohne Zweifel ein Transporter nach modernem Geschmack und technisch gültigem Konzept“, fasst der Pressetext zusammen.

Der neue Transit ist internationaler denn je: Zu den Werken Genk, Southampton, Azambuja und Istanbul gesellt sich 1978 auch Amsterdam. Hier wird der Ford bis einschließlich 1981 für den lokalen Markt in den Niederlanden gefertigt.

1979: Der V6-Banziner – ein außergewöhnliches Triebwerk in Größe und Leistung

Spitzenmotorisierung ist ab 1979 ein 3,0-Liter V6-Benziner mit 74 kW (100 PS) – für Transporter in diesen Jahren ein außergewöhnliches Triebwerk in Größe und Leistung. Gut passend zum Beispiel für das ebenfalls 1979 vorgestellte und ab 1981 verfügbare Transit Clubmobil mit großen Seitenscheiben, Bullaugenfenstern und wohnlicher Ausstattung – Reisemobilhersteller Hymer baut es für Ford aus. Erstmals gibt es den Transit auch mit Allradantrieb, gleichzeitig eine Premiere für europäische Transporter.

Der Ford Transit ist wegen der seltenen Kombination aus hoher Leistung und großer Nutzlast in den verschiedensten Branchen sehr beliebt. Auch bei Dunkelmännern. Die britische Polizei, so heißt es, stellt fest, dass in den 1970er Jahren bei Banküberfällen mit beteiligten Fahrzeugen zu 95 Prozent Transits zum Einsatz kamen.

1980: Sechs statt vier Schaltstufen per Overdrive

1980 lässt sich Ford einen Overdrive für den Transit einfallen. Mit einem kleinen Schieberegler auf dem Schalthebel plus Tritt auf die Kupplung elektrisch zuschaltbar, senkt er die Drehzahl im dritten und vierten Gang. Drei Jahre später erhält der Kühlergrill markantere Lamellen, der vordere Stoßfänger ist nun seitlich bis zu den Radkästen herumgezogen. Gleichzeitig wird die Ausstattung aufgewertet. In der Zwischenzweit hat der Transit Verstärkung bekommen: 1981 nimmt Ford den Escort Express ins Programm, einen Lieferwagen, kombiniert aus dem Vorderteil des Escort bis einschließlich Fahrerhaus plus verblechtem Ladeabteil. Nur ein Jahr später löst die Mittelklasse-Limousine Ford Sierra mit ihrer hochmodernen Karosserie Beifall in der Automobilszene aus.

1984: Diesel-Revolution mit dem 2,5-Liter-Vierzylinder

Einen weiteren Schub löst im Frühjahr 1984 ein neuer Dieselmotor für den Transit aus. Er ist eine technische Revolution: der erste schnelllaufende kompakte Direkteinspritzer. Der Vierzylinder hat 2,5 Liter Hubraum, die Leistung beträgt 50 kW (68 PS). Das komplett neue Triebwerk – die Entwicklungszeit betrug fünf Jahre – übernimmt vom Vorgänger allein die Stößelstangen der hängenden Ventile und die hintere Nockenwellen-Abdeckplatte. Die neue Einspritzpumpe erreicht Drücke von 700 bar statt bisher 350 bar. Ebenso neu in dieser Motorenklasse ist eine Spritzölkühlung der Kolben. Seine Zuverlässigkeit hatte der Motor zuvor unter anderem in einem Feldversuch mit 100 Prototypen beweisen müssen.

Das Triebwerk arbeitet zwar kernig, ist aber außerordentlich sparsam: Der Kraftstoffverbrauch sinkt im Vergleich zum Vorgänger um rund ein Viertel. Die Wartungsintervalle wachsen auf 10.000 Kilometer. Die mittlerweile 20 Jahre alte Baureihe ist zumindest antriebsseitig wieder wegweisend.

1971/1984: Die Transit Supervans – verkappte Rennwagen

Der Transit ist auch immer wieder die Basis für faszinierende Experimentalfahrzeuge. Bereits 1971 präsentiert Ford den ersten „Supervan“ auf der Rennstrecke von Brands Hatch/Großbritannien. Unter der Original-Karosserie mit Kotflügelverbreiterungen steckt das Chassis des legendären Rennwagens Ford GT40. Im Laderaum ist mittig ein Ford V8-Motor mit fünf Litern Hubraum und einer Leistung von 294 kW (400 PS) untergebracht. Er katapultiert den Transit Supervan auf eine Geschwindigkeit von 150 Meilen, das entspricht immerhin 242 km/h.

13 Jahre später, 1984, geht der Supervan 2 an den Start. Jetzt besteht die Hülle aus einer GfK-Karosserie im Stil des Ford Transit, angereichert mit mächtigen Spoilern und großen seitlichen Lufteinlässen. Darunter steckt erneut ein Rennwagenchassis, nun vom Ford C100 aus der damaligen C-Serie. Der Cosworth-Motor, ein V8 mit 3,9 Litern Hubraum und knapp 440 kW (600 PS) Leistung, beschleunigt den Supervan 2 in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 und dann weiter auf eine Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h. Es ist der letzte Aufgalopp dieser Generation des Transit, die nächste steht bereits vor der Tür – nach zwei Millionen Exemplaren der Modellreihe seit 1965. Am 25. Juli 1984 läuft dieses Jubiläumsfahrzeug vom Band.

1986: Die nächste Transit-Generation kommt aus dem Windkanal

Nach langen 21 Jahren ist es soweit: Im Januar 1986 präsentiert Ford die nächste Transit-Generation. Motto: „Ford verknüpft traditionelle Transit-Tugenden mit fortschrittlichem Design“. Die großen Modellwechsel des Transit haben es grundsätzlich in sich. So 1986: Der neue Transit kommt als erster Transporter aus dem Windkanal – ein cw-Wert von 0,37 ist für ein Fahrzeug dieser Klasse herausragend. Damit einhergehend sinkt der Kraftstoffverbrauch um durchschnittlich 7,9 Prozent. Kollege Computer hat kräftig mitkonstruiert und optimiert, ebenfalls eine Premiere. Ergebnis ist neben einem verbesserten Crashverhalten mehr Platz bei höherer Stabilität und verringertem Eigengewicht.

Die neue Karosserie sieht aufregend aus: Motorhaube und die üppige Windschutzscheibe nehmen den gleichen flachen Winkel ein, die Seitenfenster des Fahrerhauses sind in einem kühnen Schwung weit nach unten gezogen. Unten schützen große Kunststoff-Stoßfänger das Chassis vor Beschädigungen. Die modern gestaltete Karosserie ist jetzt glattflächig und faltenfrei. Nicht jedem gefällt der fast futuristisch gestaltete neue Transit auf Anhieb. Aber das ist mit Blick auf die lange Laufzeit eines Transporters eher Gütesiegel als Kritikpunkt.

Unter dem Blech rückt Ford bei den Ausführungen mit kurzem Radstand von der blattgefederten Starrachse an der Vorderachse ab, der Neue verfügt nun über Einzelradaufhängung mit Dämpferbeinen und separaten Schraubenfedern, auch über eine Zahnstangenlenkung. Neu ist ebenfalls das Fünfganggetriebe. Hinterachse und Motoren haben sich bereits beim Vorgänger bewährt. Und in den Varianten mit langem Radstand kommen die bewährte blattgefederte vordere Starrachse sowie die Lenkung vom Vorgänger zum Einsatz.

Zwei Radstände, sieben Nutzlastvarianten

Vom Vorgänger übernimmt Ford auch das breit angelegte Modellprogramm: Gleich sieben Nutzlastvarianten vom FT 80 bis zum FT 190, dazu die inzwischen üblichen Karosserievarianten mit Kasten, Kombi, Bus, Fahrgestell und Doppelkabine ergeben zusammen mit zwei Radständen ein konkurrenzlos vielseitiges Angebot. Mit 4,61 Metern Länge ist der Transit in der kurzen Ausführung weiterhin sehr handlich, die Gesamtbreite fällt mit 1,94 Metern sogar zwei Zentimeter knapper aus als bisher. Dank der glatten Seitenwände legt das Ladevolumen trotzdem um mehr als zehn Prozent zu. Das Frachtabteil ist gut zugänglich: Die seitliche Schiebetür misst in der Breite über einen Meter.

Von all dem profitieren auch Reisemobile: Gleichzeitig mit dem neuen Ford Transit nimmt Ford den Nugget ins Programm. Dieses Campingfahrzeug greift den Van-Charakter des bisherigen Clubmobils auf, ergänzt um eine komplette Einrichtung mit Küche und Schrank im Heck. Die Entwickler nutzen die breite Karosserie für einen ungewöhnlichen Grundriss, bei dem Wohn- und Funktionsbereich erstmals voneinander getrennt sind. Ford spricht in diesem Zusammenhang von einem Zwei-Raum-Konzept. Ausbaupartner ist Westfalia – das Unternehmen hatte bereits mehr als 30 Jahre zuvor den FK 1000 zu einem der ersten Campingbusse überhaupt umgebaut. Der Nugget entpuppt sich als wahres Goldstück: über Jahrzehnte hinweg findet er, fortlaufend verfeinert, viele Freunde bei den Reisemobilkäufern. Die neue Nugget-Generation stellt Ford auf dem Caravan Salon im August 2013 vor.

1988-1990: Der Transit der Rekorde

Schnell avanciert der Transit nach Ford-Zählung zum meistverkauften Transporter seiner Klasse – diesen Spitzenplatz wird er in den Folgejahren fast immer einnehmen. 1988 fertigt Ford mit 155.217 Einheiten erstmals mehr als 150.000 Transit im Jahr, 1989 sogar fast 180.000 Exemplare. Grund für diese hohe Transit-Nachfrage ist nicht nur die spektakuläre Optik und ein erfolgreiches technisches Konzept, sondern auch die kontinuierliche Weiterentwicklung. 1988 erhalten die Benziner geregelte Drei-Wege-Katalysatoren. Der V6-Benziner bleibt im Programm, wird jedoch von einem Benziner mit 2,9 Litern (statt 3,0 Litern) Hubraum ersetzt. Auch das Programm wächst fortwährend, zum Beispiel durch den besonders komfortablen Bus namens Topline und das vielseitige Freizeitfahrzeug Euroline (1990) – mit Klappsitzbank im Heck und Tisch in Wagenmitte. Beide entstehen in Zusammenarbeit mit dem damaligen Karossier und Ausbauer Karmann. Und Ford feiert und würzt nach: „Salt“ heißt 1990 ein Sondermodell anlässlich von 25 Jahren der Zählung ab dem gemeinsamen europäischen Transit 1965.

1991: Mehr Sicherheit, Komfort und modernste Motoren

1991 überarbeitet Ford den Transit umfassend. Erstmals gibt es nun auf Wunsch ABS in einem Transporter. Die Servolenkung wird Serienstand bei der Version mit langem Radstand. Ford ordnet die Gewichtsklassen neu: Die schwereren Ausführungen erhalten 15-Zoll-Räder (die leichteren Versionen rollen auf 14 Zoll-Rädern) mit größeren Bremsen. Ein anderer Unterboden verbessert das Crash-Verhalten, es gibt neue Radstände. Auch die langen Ausführungen bekommen jetzt eine Vorderachse mit moderner Einzelradaufhängung und die Lenkung des kurzen Transit. Die Anhängelasten steigen.

Der stärkste Dieselmotor leistet nun aus unverändert 2,5 Litern Hubvolumen 100 PS –

erreicht durch Turboaufladung und eine elektronisch geregelte Motorsteuerung, was erneut eine Premiere für Transporter darstellt. Im Motorenangebot befinden sich jetzt auch ein Diesel-Direkteinspritzer mit 59 kW (80 PS), ab 1993 auch ein weiterer Turbodiesel mit 63 kW (85 PS). Der Einstiegs-Dieselmotor leistet 51 kW (70 PS). Der Benziner bringt es nun auf 72 kW (98 PS). Serienmäßig verfügen nun alle Ford Transit über ein Fünfgang-Schaltgetriebe. Alternativ bietet Ford ein Viergang-Automatikgetriebe an.

Neu gestaltete Frontpartie

Äußerlich sichtbar ist die Weiterentwicklung unter anderem an einer neu gestalteten Frontpartie – so sind die Scheinwerfer jetzt auf der Innenseite dezent abgerundet und die Motorhaube ist tiefer heruntergezogen. Im Cockpit gibt es neue Sitze und eine serienmäßige Höhenverstellung des Fahrersitzes, optional eine heizbare Windschutzscheibe. Der Nugget ist nun wahlweise auch mit einem Hochdach zu bekommen – nur konsequent, denn bereits mit dem serienmäßigen Aufstelldach übertrifft er das Garagenmaß von zwei Metern Höhe. Ein Jahr später gibt es im Fond des attraktiven Freizeitmobils eine Sitzbank mit drei Plätzen – eine Rarität in dieser Fahrzeugklasse.

1993: Der erste Fiesta Courier kommt auf den Markt

Ford erweitert das Nutzfahrzeugprogramm. Zum Escort Express gesellt sich der nochmals kompaktere Fiesta Courier – ein wendiger Lieferwagen mit einem angesetzten Rucksack-Heck auf Basis des Bestsellers Fiesta. Im Unterschied zum Escort Express ist der Fiesta Courier auch als Kombi mit Fondsitzbank lieferbar, ein Fall nicht nur für Handwerker, sondern auch für Familien sowie für Autofahrer mit raumgreifenden Hobbies. Neues auch bei den Pkw: 1993 tritt der erste Mondeo in die Fußstapfen der erfolgreichen Mittelklassemodelle Sierra und Taunus.

1994: Neue Nase, noch mehr Sicherheit, neues Interieur und der Tourneo

1994 kennzeichnet ein ovaler Kühlergrill die nächste Ausgabe des Transit. Unter der Motorhaube: optimierte Dämm-Maßnahmen, die die Motorengeräusche drastisch reduzieren. Sicherheit gibt es serienmäßig: Ein Fahrer-Airbag zählt ebenso zur Grundausstattung wie Gurtstraffer, Gurtkraftbegrenzer und ein Sicherheitssitz, der bei einem Unfall das Wegtauchen unter den Gurt verhindert. Ein einmaliges Sicherheitspaket in der Transit-Klasse. Ebenfalls neu ist der Armaturenträger. Überdies blickt der Fahrer nun in Außenspiegel mit einem zusätzlichen Weitwinkelglas – ein wesentlicher Sicherheitsfaktor.

Feinschliff an den Dieselmotoren senkt den ohnehin geringen Verbrauch der Direkteinspritzer um zehn weitere Prozent. Ein neuer Benziner mit zwei Litern Hubraum und obenliegenden Nockenwellen aus dem Ford Scorpio bringt es auf 84 kW (114 PS). Der Ölwechsel ist jetzt erst alle 15.000 Kilometer fällig.

Die Bus-Varianten des Transit tragen jetzt zur besseren Abgrenzung dieser besonders komfortablen Modelle den Vornamen Tourneo. Auf Wunsch gibt es eine Vielzahl neuer Sonderausstattungen: Klimaanlage, Umluftschaltung der Lüftung, elektrische Zusatzheizung, Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare und heizbare Außenspiegel sowie elektrische Fensterheber.

1994: Der nächste Transit Supervan setzt neue Maßstäbe

Zusammen mit dem Facelift 1994 tritt der Transit Supervan 3 an. Sichtbar flacher als das Original und erheblich stärker: Angetrieben von einem Cosworth HB, einem V8-Motor aus der Formel 1 mit 3,5 Litern Hubraum, erreicht der Supervan 3 eine spektakuläre Leistung von knapp 480 kW (650 PS). Im Jahr zuvor hatten solche Triebwerke Michael Schumacher und Ayrton Senna zu Siegen in der Formel 1 verholfen, der Königsdisziplin des Rennsports. Die Kraftübertragung übernimmt beim Supervan ein Sechsganggetriebe mit Doppelkupplung, Bremsen mit Carbon-Scheiben bringen den „Eiltransporter“ wieder sicher zum Stehen.

2004, und damit genau zehn Jahre nach seiner Premiere, wird der Supervan 3 eine Auffrischung erhalten. Nun treibt ihn ein Cosworth V6 mit 2,9 Litern Hubraum an. Die Motorleistung beträgt vergleichsweise milde 191 kW (260 PS), doch das einstellbare Gewinde-Fahrwerk mit Carbon-Bremsen und Magnesium-Rädern bietet vollwertige Renntechnik. Außerdem wiegt dieser Supervan 3 nur knapp eine Tonne und erreicht daher ein extrem günstiges Leistungsgewicht.

1995: Die Transit-Branchenmodelle kommen auf den Markt

1995 bringt Ford die Transit-Branchenmodelle auf den Markt: Nun können Handwerker und Servicebetriebe aus mehreren vorkonfigurierten Ausstattungen ein passendes Komplettfahrzeug direkt beim Ford-Händler ordern – das spart Wege, Wartezeiten und Komplikationen. Die Idee wird branchenweit Schule machen. Und der Transit feiert sein nächstes Jubiläum: das dreimillionste Exemplar seit 1965 rollt am 15. September vom Band. Hinzugekommen ist in diesem Jahr eine weitere Fertigungsstätte: Im polnischen Plonsk, gut 50 Kilometer von Warschau entfernt, werden jetzt bis zum Jahr 2000 ebenfalls Ford Transit gefertigt. Bei den Pkw hat der Galaxy Premiere, Ford legt einen neuen Schwerpunkt auf Vans und Großraumlimousinen.

1998: Ein starker Diesel, ein neuer Produktionsrekord und ein spannender Ausblick

Während der Transit dritter Generation in hohen Stückzahlen vom Band läuft, während 1998 eine zusätzliche Top-Dieselmotorisierung mit Ladeluftkühlung und einer Leistung von 85 kW (115 PS) eingeführt wird und während Ford ein automatisiertes Getriebe inklusive Entfall des Kupplungspedals für die Basis-Dieselmotorisierung sowie einen Antrieb mit LPG (Autogas) auf den Markt bringt, sinnen die Ford-Ingenieure bereits über den Nachfolger nach.

Schnuppern darf das Publikum an ihm bereits 1998 auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. „Ford Concept Transit“ heißt die Studie. Sie kündigt vieles an, was Ford bald darauf mit der nächsten Transit-Generation einführen wird: klare Linien zum Beispiel – die Studie zeigt Kante, tief heruntergezogene Dreiecksfenster, vorn vor die Türen versetzte Außenspiegel, einen dreifach geteilten Front-Stoßfänger, nahezu senkrechte Seitenwände, ein automatisiertes Schaltgetriebe und einen Vierventil-Diesel-Direkteinspritzer mit der Bezeichnung Duratorq. Nur die angetriebene Hinterachse der Studie in Portalbauweise mit zweiter Übersetzungsstufe in den Rädern wird nicht in der späteren Serie auftauchen. Wer genau hinschaut, entdeckt eine optische Verwandtschaft zum neuen Ford Focus, die Stilelemente sind ähnlich.

Ab Herbst 1998 ist klar: Der Produktzyklus des fortwährend weiterentwickelten 1986er Transit nähert sich unweigerlich dem Ende. Unbeeindruckt davon setzt diese Transit-Generation weiterhin Maßstäbe: 1997 erobert der Transit zum neunten Mal in seiner mittlerweile elfjährigen Karriere die Position Nummer eins in seiner Klasse – mit exakt 206.076 Exemplaren fährt er einen neuen Produktionsrekord ein. Außer Genk/Belgien und Southampton/Großbritannien kommt der Transit nun auch aus Werken in der Türkei (Kocaeli), Vietnam (Hai Duong), China (Nanchang) sowie für einige Jahre auch aus Weißrussland.

2000: Erneut ein spektakulärer Modellwechsel

Zwei Jahre nach der IAA-Studie wird aus dem Konzept-Fahrzeug der neue Transit des Jahres 2000. Passend dazu füllt sich gerade die vierte Transit-Produktionsmillion. „Mit dem neuen Transit-Modell präsentiert Ford eine Fahrzeugbaureihe, die vom großen Erfahrungsschatz des Unternehmens auf dem Transporter-Sektor profitiert“, leitet der Pressetext verheißungsvoll ein.

Ford kippt Konventionen: Erstmals in seiner langen Karriere gibt es den Transporter auch mit Frontantrieb. Aber nicht ausschließlich, denn in höheren Gewichtsklassen ist der Heckantrieb nach wie vor die bessere Wahl. Dementsprechend ist beim neuen Transit gleich beides lieferbar – bis zu drei Tonnen zulässigem Gesamtgewicht: quer eingebauter Motor und Frontantrieb, oberhalb dieser Grenze Längsmotor und Heckantrieb. Das hat bis dato noch kein anderer Hersteller umgesetzt, zumal in einer identischen Karosserie. Der einzig sichtbare Unterschied ist ein zehn Zentimeter höherer Laderaumboden im heckgetriebenen Transit aufgrund von Kardanwelle und Differenzial. Die Gleichteilrate liegt bei 96 Prozent, beide Ausführungen werden auf gemeinsamen Montagelinien produziert. Gehen die Hecktriebler im Frühjahr 2000 an den Start, so folgen die Fronttriebler ein halbes Jahr später zur IAA Nutzfahrzeuge. Neu sind die Bezeichnungen: Die Nomenklatur wird von der Nutzlast auf das zulässige Gesamtgewicht umgestellt: Jetzt ist ein FT 300 ein Ford Transit mit drei Tonnen Gesamtgewicht.

Optisch hat Ford die Studie des Jahres 1998 etwas entschärft. Aber die neue Transit-Generation hat trotzdem Profil: Die Oberkante des V-förmigen Kühlergrills mündet in einer seitlichen Sicke. Klare Kante zeigt die Motorhaube. Die A-Säule ist schwarz eingefärbt, deshalb wirken die Windschutzscheibe und die Seitenfenster des Fahrerhauses wie eine Einheit und ähneln optisch einem Helmvisier. Die Seitenwände ragen zugunsten des Laderaums kerzengerade auf. Große Rückleuchten und markante Stoßecken prägen das Heck. Es ist die Zeit des „New-Edge-Designs“, das seinerzeit auch Pkw-Baureihen wie den Ford Focus prägt.

„International Van of the Year 2001“

Eine hochkarätig besetzte Jury von internationalen Nutzfahrzeug-Fachjournalisten kürt die neue Transit-Generation im September 2000 prompt zum „International Van of the Year 2001“. Der „International Van of the Year“-Award ist die höchste Auszeichnung, die ein Automobilhersteller für ein neues Transporterfahrzeug in Europa erreichen kann. Verliehen wird dieser begehrte Preis von einem Gremium hochkarätiger Nutzfahrzeug-Journalisten.

Drei Radstände, vier Längen, drei Dachhöhen

Mit drei Radständen und einer Variante mit verlängertem Überhang steht der Transit in vier Längen ab 4,83 Metern zur Verfügung. Hinzu kommen drei Dachhöhen (flach, mittel, hoch) und eine Vielzahl von Karosserie- und Ausstattungsvarianten. Kastenwagen und Kombi, Fahrgestelle mit Einzel- und Doppelkabinen, Pritschen, die Busse der Reihe Tourneo, auch wieder der Euroline und der Nugget – nun beide für Ford von Westfalia gebaut – ergeben ein sehr vielseitiges und umfangreiches Lieferprogramm. Die Karosserie bleibt knapp unter zwei Metern Breite, zwischen den schlanken Radkästen lässt sich mühelos eine Europalette quer durchschieben, der Abstand zwischen den Radkästen erreicht Rekordformat. Scheunentorgroße Türen erleichtern das Be- und Entladen ebenso wie eine praktische Druckknopf-Entriegelung der Hecktüren beim Öffnen von 90 auf 180 Grad.

Unter der Motorhaube arbeiten die 1998 angekündigten Duratorq-Dieselmotoren. Im Transit kommen gleich zwei Ausführungen mit jeweils drei Leistungsstufen zum Einsatz. Für die Frontantriebs-Versionen verwendet Ford einen Dieselmotor mit 2,0 Litern Hubraum und Leistungsstufen von 55 kW (75 PS), 63 kW (85 PS) sowie 74 kW (100 PS). Im Transit mit Heckantrieb steckt ein längs montierter Motor mit 2,4 Litern Hubraum und Leistungsspektren von 55 kW (75 PS), 66 kW (90 PS) sowie 88 kW (120 PS). Basis dieser Triebwerke ist ein gemeinsames Gerüst: Vierventiltechnik, elektronische Motorsteuerung, dünnwandiger Grauguss-Motorblock mit integriertem Aluminium-Leiterrahmen, vier Ventile pro Zylinder, zwei obenliegende hohlgebohrte Nockenwellen mit Kipphebeln und Antrieb per Steuerkette, Abgasturbolader sowie ein Ladeluftkühler bei den stärkeren Ausführungen – diese Motoren setzen Maßstäbe. Gleiches gilt für Wartungsintervalle von 25.000 Kilometern. Ein Zweimassen-Schwungrad erhöht die Laufruhe, weitere Dämm-Maßnahmen senken die Innengeräusche.

Als Getriebe verwendet Ford eine Fünfgangbox mit Mittelschaltung. Unter der Karosserie arbeitet vorn eine Einzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen und hinten eine starre, an Blattfedern geführte Achse. Zum Bremssystem gehören innenbelüftete Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten, das serienmäßige Vierkanal-ABS sowie die elektronisch geregelte Bremskraftverteilung.

Die Transit-Insassen nehmen Platz in einem an ihren Bedürfnissen ausgerichteten Cockpit. Stolz demonstrieren die Ford-Entwickler bei einer Präsentation, dass unterschiedlichste Getränkebehälter, Atlanten und allerhand Kleinkram – zusammen ein kompletter Warenkorb – bestens aufgeräumt in den großvolumigen Ablagen des Fahrerhauses verschwinden. Neu ist auch eine Entriegelung der Motorhaube per Schlüssel und die Doppelverriegelung der Türen – sie können ausschließlich per Schlüssel geöffnet werden. Wie heißt es im entsprechenden Transit-Katalog: „Dem legendären Ruf des Ford Transit verpflichtet, wurde die neue Baureihe unter konsequenter Einbeziehung der Wünsche und Anforderungen der Kunden weiterentwickelt“.

410 Nm Drehmoment: Der Word Rally Transit

Für ganz besondere Kunden gibt es eine außergewöhnliche Ausführung des neuen Ford, den „World Rally Transit“. Der Kastenwagen mit Hochdach ist tiefergelegt. Drinnen prägen Schalensitze mit Hosenträgergurten und ein Überrollbügel das Bild. Der leistungsgesteigerte Duratorq-Dieselmotor bringt es aus 2,4 Litern Hubraum auf beachtliche 195 kW (265 PS) und erreicht ein maximales Drehmoment von bärenstarken 410 Nm.

Zu den besonderen Käufern zählen stets auch die Reisemobilurlauber – sie erhalten mit dem neuen Transit auch einen neuen Nugget. Das nach wie vor innovative und bewährte Zwei-Raum-Konzept, also die Trennung von Wohn- und Funktionsbereich, bleibt erhalten, doch inzwischen hat die Küchenzeile ihren Platz gleich hinter der Sitzbank. Damit entsteht ein freier Zugang vom Heck.

2001: Durashift EST – Schalten war gestern

Das Jahr 2001 bringt weitere Ergänzungen: Das automatisierte Schaltgetriebe Durashift EST bietet den Komfort eines Automatikgetriebes und den hohen Wirkungsgrad eines Schaltgetriebes. Es ist zunächst für den heckgetriebenen Transit mit 66 kW (90 PS) zu bekommen. Der Fahrer wählt entweder den Automatikmodus oder die Gänge einzeln mit zwei Schaltwippen am Lenkrad an. Im Automatikmodus kann er zwischen dem sparsamen Eco-Betrieb oder einer zugkraftorientierten Variante wählen. Hinzu kommt ein Winter-Modus mit besonders schonendem Anfahren, sogar im zweiten Gang. Durashift EST unterstützt vor allem Transporterfahrer im innerstädtischen Betrieb. Darüber hinaus vereinfacht der Entfall des Schalthebels den Durchgang im Fahrerhaus.

Überdies spendiert Ford dem Transit mit Hinterradantrieb eine neue Spitzenmotorisierung mit 92 kW (125 PS) aus 2,4 Litern Hubraum. Für den Hecktriebler ist ebenfalls ein Benziner lieferbar. Der Doppelnockenwellen-Motor leistet aus 2,3 Litern Hubraum 107 kW (145 PS). Die schweren Ausführungen sind außerdem mit einer Luftfederung an der Hinterachse lieferbar.

2002: Die Common-Rail-Technik hält Einzug

Ein Jahr später, 2002, zündet Ford die nächste Leistungsstufe des Selbstzünders mit 2,0 Litern Hubraum im Fronttriebler. Unter dem Kürzel Duratorq TDCi zieht er seinem größeren Bruder nach und leistet nun mit Common-Rail-Einspritztechnologie (anstelle einer herkömmlichen Einspritzpumpe) 125 PS. Einspritzdrücke bis 1.400 bar, elektronische Motorsteuerung – das Triebwerk ist hochmodern. Ford fertigt es im Werk Dagenham in Großbritannien, das mit großem Aufwand modernisiert und erweitert worden ist. Klarer Fall: Die neue Spitzenmotorisierung für den 2,0-Liter ist nur der Anfang.

Auch die Modellpalette wächst: Spitzenmodell ist ab Herbst der Großraum-Kastenwagen FT 430 mit 4,25 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Sein Laderaum fast mehr als 14 Kubikmeter, die Nutzlast übersteigt zwei Tonnen. Ein Minibus mit 17 Sitzplätzen ergänzt das Programm. Basierend auf dem Benziner entwickelt Ford eine Variante mit bivalentem Erdgas (CNG)-Benzin-Antrieb, das bedeutet saubere Abgase und günstige Kraftstoffpreise.

Auch um den Transit herum bewegt sich eine Menge. Im Jahr 2001 hat Ford ein neues Werk in der Türkei eröffnet. Die Produktionsstätte in Kocaeli liegt am Golf von Izmit, rund 100 Kilometer Luftlinie von Istanbul entfernt. Das Werk Kocaeli basiert auf einem Joint Venture mit Otosan, dem ältesten und renommiertesten türkischen Automobilhersteller, der sich im Besitz der Koc-Gruppe befindet.

Die Connect-Baureihe kommt auf den Markt

Gleichzeitig erhält der Transit Verstärkung. Schon seit vielen Jahren hatte Ford mit Fiesta Courier und Escort Express schmucke Lieferwagen hergestellt – kompakt, flink, nützlich, robust. Unverkennbar stammt jedoch der Vorderwagen inklusive Cockpit stets vom Pkw-Basismodell, der hinter dem Fahrerhaus angesetzte Laderaum wirkt wie ein Rucksack.

Jetzt gehen mit dem Transit Connect als Kastenwagen sowie dem Kombi Tourneo Connect erstmals zwei Vollprofis mit komplett eigenständiger, neu entwickelter Karosserie sowie einer eigenen Bodengruppe an den Start. Die „Connect“-Baureihe setzt sich aus jeweils zwei Modellen zusammen: kurzer Radstand mit Normaldach und langer Radstand mit Hochdach. Die Karosserie ist aus einem Guss und sachlich gestaltet. Seitliche Sicken zwischen Vorder- und Hinterachse erinnern an den FK 1000 beziehungsweise an den Ur-Transit. Auffallend sind kräftige Kunststoff-Stoßfänger und gut geschützte Radläufe sowie die großen, eckigen und seitlich leicht nach oben gezogenen Scheinwerfer.

Transit Connect: „International Van of the Year 2003“

Das stimmige Gesamtkonzept der neuen Connect-Baureihe erhält zwei der begehrtesten Auszeichnungen: So zollen sowohl Fachjournalisten als auch Praktiker mit dem europäischen Titel „International Van of the Year 2003“ und der deutschen Auszeichnung „Transporter des Jahres 2003“ dem Ford Transit Connect ihren Beifall.

Ford fertigt die Connect-Baureihe im neuen Werk in Kocaeli in der Türkei. Vorgesehen ist hier auch die Produktion des großen Transit, zunächst für den türkischen Markt. Am 20. April 2003 rollt der erste Transit vom Band. Doch bereits im Laufe des Jahres 2003 verlagert Ford die Transit-Produktion komplett aus Genk (Belgien) in die Türkei. 2004 ist der Prozess abgeschlossen; in Europa bleibt somit bis auf weiteres das Werk Southampton als Produktionsstätte für diverse Transit-Versionen bestehen.

2003: Mehr Fronttriebler, neue Fahrgestelle und ein Geburtstag

Beim Transit kommt bereits im Jahr 2003 der nächste Schritt: Ford präsentiert den Kastenwagen mit Frontantrieb auch als 3,5-Tonner in Form des Branchenmodells „Courier Line“, das sich speziell an KEP-Unternehmen richtet (Kurier-, Express-, Paketdienste). Es bietet viel Ladevolumen und hohe Nutzlast.

Hinzu kommt: Transit-Käufer haben jetzt in den gängigen Gewichtsklassen die volle Auswahl zwischen zwei Antriebssystemen. Im gleichen Schritt gibt es die Fahrgestelle mit Leiterrahmen als 3,5-Tonner ebenfalls wahlweise mit Front- und Heckantrieb. Außerdem werden Frontmotor-Fahrgestelle mit dem 100 Millimeter tieferen Plattformchassis (der Bodengruppe des Kastenwagens) sowie mit Alko-Tiefrahmen für Aufbauer bereitgestellt. Vor allem mit diesen Varianten empfiehlt sich der Ford Transit als Basisfahrzeug für die Reisemobilbranche, die in den Folgejahren diese Fahrgestell-Varianten rege nachfragen werden. Überdies ist das automatisierte Durashift EST-Schaltgetriebe jetzt auch in Kombination mit Heckantrieb und 125 PS zu haben.

Die Ford-Werke feiern im Herbst 50 Jahre Transporter in Deutschland, passenderweise in einem Industriemuseum. Aus dem FK 1000 der frühen 1950er Jahre ist inzwischen mit dem Ford Transit längst ein Bestseller und Klassiker, ja: ein Synonym für robuste und wirtschaftliche Transporter herangereift. Trotz Industriemuseum: Der Transit ist in keiner Weise museal oder aus der Mode gekommen – Ford baut im Transit-Jubiläumsjahr 2003 rund 194.000 Stück. Damit ist diese Baureihe zum wiederholten Mal die klare Nummer eins in Europa. Auf der entgegengesetzten Seite der Modellpalette präsentiert Ford in diesem Jahr den Streetka, einen frechen zweisitzigen Roadster auf Basis des Ka. Gleichzeitig begründet Ford mit dem C-MAX eine neue Van-Linie, S-MAX (ab 2006) und B-MAX (ab 2012) werden folgen.

2004: Duratorq TDCi – viel Hubraum, viel Drehmoment

Kaum haben die Transporter ihr bemerkenswertes Jubiläum begangen, machen sie die nächsten Entwicklungsschritte. Der Transit kennt keine Pause. Die heckgetriebenen Modelle erhalten im Jahr 2004 ebenfalls eine neue Duratorq TDCi-Spitzenmotorisierung. Es handelt sich um einen Turbodiesel mit Common-Rail-Einspritzung, hier unterstützt von einem Turbolader mit variabler Turbinengeometrie. Das 2,4 Liter große Triebwerk leistet 101 kW (137 PS) und imponiert mit einem herausragenden Drehmoment von 375 Nm.

Damit setzt eine neue Entwicklung bei den Dieselmotoren von Ford ein: Bei diesen Triebwerken kommt es weniger auf die Maximalleistung an, sondern auf das Drehmoment – also auf die im Alltag viel wichtigere Durchzugskraft. Damit sich die Leistung des wuchtigen 2,4-Liter-Motors gut portionieren lässt, führt Ford ein Sechsgang-Schaltgetriebe ein. Unterhalb des Spitzenmotors ersetzt eine TDE-Ausführung mit 85 kW (115 PS) die bisherige Top-Motorisierung. Trotz einer nominal etwas geringeren Leistung entspricht das Drehmoment von 285 Nm exakt dem des Vorgängers.

2005: Fünf Millionen Transit seit 1965

Die fortwährende Weiterentwicklung des Transit macht sich bezahlt: Im Sommer 2005 feiert Ford, 40 Jahre nach der Vorstellung des gemeinsamen europäischen Transit im Jahre 1965, die Produktion des fünfmillionsten Exemplars. Ebenfalls 2005 fertigt Ford in den Werken Kocaeli (Türkei), Southampton (Großbritannien), Nanchang (China) und Hai Duong (Vietnam) zusammen mehr als 223.000 Einheiten. Der Transporter eilt in diesen Jahren von Rekord zu Rekord. Auch das Duo Transit Connect/Tourneo Connect hält sich mit 102.407 produzierten Einheiten bestens.

2006: Die nächste Transit-Generation geht an den Start

Sechs Jahre nach seiner Einführung überarbeitet Ford den Transit umfassend. Äußeres Erkennungsmerkmal der nächsten Transit-Generation ist ein markanter Kühlergrill mit einem dominanten Markenlogo – es ist das größte der bisherigen Modellpalette von Ford. Der Grill ist mitsamt dem Mittelteil des vorderen Stoßfängers optional in Wagenfarbe zu bekommen. Links und rechts rahmen ihn großformatige eckige Scheinwerfer im Hochformat ein, die nach außen spitz auslaufen. Das schafft eine Familienähnlichkeit zum kleineren Transit Connect. Kenner erinnern sich auch an die spektakuläre Studie des Jahres 1998 – die Ähnlichkeit ist unverkennbar. Ebenfalls bemerkenswert: Der Transit wartet nun mit einer achtjährigen Garantie gegen Durchrostung  auf.

Auch das Cockpit ist komplett neu gestaltet. Auffallend sind vor allem der auf den Fahrer ausgerichtete, zweifarbige Armaturenträger, die Vielzahl von Ablagen und Abstellmöglichkeiten einschließlich eines kleinen Klapptischs sowie der Schalthebel rechts vom Lenkrad in Form eines Joysticks. Eine verbesserte Isolierung und Dämmung reduziert die Innengeräusche weiter.

Neue Diesel- und Benzinmotoren

Bei den Dieseln kommen nun durchweg Motoren der Generation Duratorq TDCi mit Common-Rail-Einspritzung zum Einsatz. Beim Transit mit Frontantrieb wachsen sie mit diesem Schritt von 2,0 auf 2,2 Liter Hubraum und leisten 63 kW (85 PS), 81 kW (110 PS) und 96 kW (130 PS). Für den Transit mit Heckantrieb steht der 2,4-Liter-Motor in den Leistungsstufen 74 kW (100 PS), 85 kW (115 PS) und 103 kW (140 PS) zur Verfügung. Die jeweils kräftigste Triebwerks-Variante verfügt über einen Turbolader mit variabler Geometrie, die anderen Ausführungen unterstützt ein starrer Lader. Zur neuen Motorengeneration gehören unter anderem gewichtsreduzierte Zylinderblöcke und neue Leichtmetall-Zylinderköpfe. Die Dieselmotoren benötigen alle 25.000 Kilometer einen Ölwechsel, der stärkste 2,4-Liter sogar nur alle 50.000.

In den beiden stärksten Hecktrieblern portioniert ein Sechsganggetriebe die Kraft, bei allen anderen kommen Fünfganggetriebe zum Einsatz. Mit Ausnahme der beiden schwächeren Motorisierungen des 2,2-Liter profitieren alle Transit mit Dieselmotor von einem Zweimassen-Schwungrad, das die Motorvibrationen deutlich absenkt.

Aus mexikanischer Fertigung stammt ein neuer Benziner mit unverändert 2,3 Litern Hubraum und 107 kW (145 PS) Leistung. Er ist zugleich das Basisaggregat für die bivalenten Versionen mit LPG (Autogas) und CNG (Erdgas).

Auch mit Allradantrieb lieferbar

Für die neue Modellgeneration ist außer Front- und Heckantrieb noch eine dritte Antriebsart lieferbar. Auf Basis des heckgetriebenen Transit führt Ford erneut eine Allradvariante (4x4) ein. Die Zuschaltung erfolgt schlupfgeregelt automatisch mittels zweier Lamellenkupplungen.

Vorbildlich ist das Sicherheitsniveau: Scheibenbremsen rundum, ABS der neuesten Generation, elektronisch geregelte Bremskraftverteilung, serienmäßig elektronisches Stabilitätsprogramm für alle Modelle (ausgenommen Allradantrieb und Benziner) mit Bremsassistent und adaptiver Ladungskontrolle. Hinzu kommen eine elektronische Differenzialsperre und ein Anfahr-Assistent. Der Fahrer-Airbag ist serienmäßig, optional kann ein Beifahrer-Airbag bestellt werden, der auch beide Passagiere auf einer Doppelsitzbank schützt.

Speziell für die Reisemobilbranche hat Ford ein Vorbereitungspaket entwickelt. Es enthält unter anderem: Lederlenkrad, Geschwindigkeitsregler, Bordcomputer, einen programmierbaren Wecker, einen links neben den Fahrersitz verlegten Handbremshebel sowie eine progressive Federung an der Hinterachse. Und auch nach 20 Jahren gehört das Campingmobil Nugget unverändert zum Programm. Nach wie vor mit dem typischen Zwei-Raum-Grundriss – er trennt Wohn- und Funktionsraum (mit Heckküche) voneinander – sowie wahlweise mit Aufstell- oder Hochdach. Auch das Freizeitfahrzeug Euroline ist weiterhin lieferbar. Den Ausbau beider Modelle übernimmt, wie bisher, Westfalia in Rheda-Wiedenbrück.

Der Transit kommt weiterhin für Europa aus Kocaeli sowie aus Southampton. Im türkischen Werk hat Ford zusammen mit der umfassenden Modellerneuerung die Kapazität von jährlich 240.000 auf 280.000 Einheiten erhöht, einschließlich Transit Connect und Tourneo Connect. Auch in China gibt es in diesem Jahr einen Modellwechsel: Jetzt läuft hier das Transit-Vorgängermodell aus den 1990er Jahren für den heimischen Markt vom Band, mit veränderter Optik und angepasstem Interieur, angetrieben von chinesischen Motoren. Der 2006er Ford Transit kommt zwei Jahre später nach China, als Ergänzung des bisherigen Modells – und mit dem original 2,4-Liter-Dieselmotor.

„International Van of the Year 2007“

Kaum auf dem Markt und schon auf dem Siegerpodest: Der neue Ford Transit wird im September 2006 auf der IAA Nutzfahrzeuge zum „International Van of the Year 2007" gekürt.

2007: Mit bärenstarkem Fünfzylinder-Dieselmotor lieferbar

Transit-Supervan auf der Rennstrecke war gestern, jetzt ist der Transit auch als „Supervan“ auf der Straße lieferbar: Unter der Haube steckt ab sofort auf Wunsch ein imponierender Fünfzylinder-Dieselmotor mit 3,2 Litern Hubraum, 147 kW (200 PS) Leistung und der enormen Zugkraft von 470 Nm. Basis ist der Vierzylinder mit 2,4 Litern Hubraum, dessen Hub vergrößert und der um einen Zylinder verlängert wurde. Das Spitzentriebwerk ist eine Eigenentwicklung des Werks in der Türkei, wo es auch gefertigt wird. Es wird ausschließlich in Verbindung mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe für den Transit mit Heckantrieb geliefert. Eine neu entwickelte Luftansaugung und Motoraufhängung, Verstärkungsrippen und ein größeres Kühlsystem, eine neue Abgasanlage sowie ein neu auf die veränderte Gewichtsverteilung abgestimmtes Fahrwerk kennzeichnen dieses außergewöhnliche, bärenstarke Nutzfahrzeug.

Ein Transit mit diesem imposanten Fünfzylinder-Dieselmotor ist an dem geringfügig verlängerten Vorbau mit eigenem Kühlergrill sowie dem einteiligen Stoßfänger zu erkennen – das erinnert ein wenig an die Implantation des ersten Dieselmotors in einen Transit Jahrzehnte zuvor. Dieser Fünfzylinder wird bis zum nächsten Modellwechsel im Programm bleiben – und danach eine internationale Karriere einschlagen.

Auch der Transit als Fronttriebler wird stärker, wenn auch moderater. Die Spitzenleistung steigt um sieben Prozent auf jetzt 103 kW (140 PS). Wichtiger ist der Zuwachs an Drehmoments um 13 Prozent auf jetzt maximal 350 Nm. Möglich wird dies durch ein neues Motormanagement und einen Turbolader mit variabler Turbinengeometrie. Ford kombiniert diesen Motor mit einem neuen Sechsgang-Schaltgetriebe. Die Box mit zwei Ausgangswellen baut kompakt und bietet eine breite Spreizung von einem kurz übersetzten Anfahrgang bis zu langen Übersetzungen zugunsten niedriger Drehzahlen auf der Autobahn.

Transit FT 350 HD und 460 HD und Transit Sport

Für hohe Ansprüche des Schwerlast-Transports hat Ford die Varianten Transit FT 350 HD und Transit FT 460 HD mit Heckantrieb entwickelt. „HD“ steht für „Heavy Duty“. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 3,5 bzw. 4,6 Tonnen. Bemerkenswert sind zulässige Hinterachslasten von 2,6 beziehungsweise 3,3 Tonnen sowie eine maximale Anhängelast von jeweils exakt 3,0 Tonnen.

Ebenfalls neu im Jahr 2007 ist der Transit Sport mit Frontantrieb und kurzem Radstand. Zunächst als optisch auffälliges Sondermodell entwickelt – für Deutschland stehen zunächst nur 500 Stück zur Verfügung – schlägt dieser extrovertierte Transporter bestens ein. Basis ist der Fronttriebler mit dem neuen Spitzenmotor mit 103 kW (140 PS) Leistung. Ins Auge stechen die Lackierung in Indianapolis-Blau mit zwei breiten weißen GT-Streifen, die Leichtmetallräder im Format 18 Zoll mit Bereifung 235/45, die Front- und Heckschürze, die Seitenschweller, Radhausverbreiterungen und einer doppelten Auspuffblende. Hinzu kommt eine Komplettausstattung vom Lederlenkrad bis zur Klimaanlage. Transporter können auch Spaß machen – der Transit Sport beweist es.

Der Transit XXL

Die britischen Entwickler haben ebenfalls ihren Spaß, sie bauen mit dem Transit XXL einen Supervan der besonderen Art. Die Ingenieure kombinieren zwei Transit Tourneo zu einer Stretch-Limousine von 7,4 Metern Länge und mit 5,9 Metern Radstand. Jeweils zwei Schiebetüren links und rechts öffnen den Zugang zu einem luxuriösen Fond mit sechs bequemen Captain’s Chairs.

Ernst gemeint ist der neue Fiesta Van, ein kompakter Lieferwagen auf Basis des Fiesta mit einem verblechten Heck ohne Rücksitze.

2008: Mehr Komfort, mehr Sicherheit, mehr Sauberkeit

Ford wertet die Serienausstattung des Transit weiter auf. In der Ausführung „Basis“ bringt der Kastenwagen bereits CD-Radio, Beifahrer-Doppelsitz, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung mit Fernbedienung und eine halbhohe Seitenverkleidung mit. Aufgewertet wird auch die mittlere Leistungsstufe des Fronttrieblers: Sie kommt mittels eines Turboladers mit variabler Turbinengeometrie nun auf 85 kW (115 PS) und wird mit einem Sechsganggetriebe kombiniert. Ab Herbst 2008 rüstet Ford alle Dieselmotoren auf Wunsch mit einem Partikelfilter aus.

Der attraktive Transit Sport wird aufgrund der großen Nachfrage ins reguläre Verkaufsprogramm übernommen. Alternativ zur Lackierung „Indianapolis-Blau“ mit zwei weißen GT-Streifen bietet Ford ihn nun ebenfalls in Panther-Schwarz mit silbernen Streifen an. Auch Transit Connect und Tourneo Connect gibt es jetzt in einer eigenen „Sport“-Ausführung.

Die Kapazität im Werk Kocaeli beträgt inzwischen 320.000 Fahrzeuge/Jahr. Der Transit erreicht einen Allzeitrekord: 271.829 produzierte Einheiten in nur einem Jahr – mehr Transit war nie. Auch abseits des Transit zeigt die Modellpalette von Ford viel Profil, dies lässt sich unter anderem an dem neuen Kuga festmachen, einem kompakten SUV.

2009: ECOnetic – der sparsamste und umweltschonendste Transit

Die Zeiten ähneln einer Achterbahn: In der weltweiten Finanzkrise halbiert sich die Transit-Produktion auf knapp 142.000 Stück. Folgerichtig setzt Ford mehr denn je auf Wirtschaftlichkeit. Ergebnis ist der Transit ECOnetic – der sparsamste und umweltschonendste Transit aller Zeiten und auch seiner Klasse. Ausgangsmodell ist der Transit FT 280 K mit 2,8 Tonnen Gesamtgewicht und Frontantrieb sowie dem TDCi-Diesel mit 85 kW (115 PS). Mit Sechsgang-Schaltgetriebe einschließlich Schaltpunktanzeige, Geschwindigkeitsbegrenzer auf 110 km/h, 16-Zoll-Rädern, angepasster Achsübersetzung, Leichtlaufreifen sowie vollflächigen Radabdeckungen senkt Ford den Normverbrauch des Transit ECOnetic um knapp einen auf nur noch 7,2 Liter/100 km.

Wirtschaftlichkeit bedeutet auch eine Verlängerung der Serviceintervalle der Transit mit Dieselmotor auf 30.000 Kilometer oder ein Jahr (mit Partikelfilter 25.000 Kilometer, mit 147 kW/200 PS sogar 50.000 Kilometer).

Eher die Emotionen spricht die nun für den Transit Sport zusätzlich verfügbare Lackierung „Colorado-Rot“ mit weißen GT-Streifen an. Für Reisemobile nimmt Ford eine dritte Fahrgestellvariante ins Programm: Zum klassischen Leiterrahmen und dem Flachboden gesellt sich nun der gewichtsoptimierte Tiefrahmen ohne Deckblech und seitliche Verstärkungsprofile.

Der Transit Connect BEV – ein leichtes Nutzfahrzeug mit null Emissionen

Ford überarbeitet Transit Connect und Tourneo Connect innen und außen gründlich. Besonders augenfällig ist der neue, etwas weicher geformte Doppelkühlergrill. Die etwas längere Nase dient der Crashsicherheit. Sicht- und spürbar ist die Aufwertung des Interieurs. Im September 2009 läuft der erste Transit Connect im neuen Werk in Craiova/Rumänien vom Band.

Zusammen mit einem Partner hat Ford den Transit Connect BEV (BEV = Battery Electric Vehicle) mit batterie-elektrischem Antrieb entwickelt – ein fast lautloses, leichtes Nutzfahrzeug mit Elektroantrieb, das im Fahrbetrieb keine Emissionen erzeugt. Darüber hinaus findet der Transit Connect seinen Weg nach Übersee, er wird jetzt mit Benzinmotor (2,0 Liter Hubraum, Leistung 101 kW/138 PS) und Automatikgetriebe erfolgreich in den USA angeboten und dabei unter anderem als Taxi in der Metropole New York Aufsehen erregen.

Hier wird die neue Strategie von Ford sichtbar, die sich auch auf die leichten Nutzfahrzeuge bezieht: „ONE Ford“ – eine Baureihe für möglichst viele Kontinente, anstelle aufwendiger regionaler Einzelentwicklungen. Ein Schritt, den die Europäer so ähnlich und nicht ganz freiwillig bereits mit dem gemeinsamen Ford Transit von 1965 gegangen sind.

2010: 45 Jahre, sechs Millionen Exemplare

Der Transit feiert Geburtstag: Als gemeinsames europäisches Modell wird er 45 Jahres alt. Es ist ein Doppeljubiläum, denn Ford hat in dieser Zeitspanne sechs Millionen Transit gebaut. Anlass genug für eine Sonderedition: den Transit 45+. Er basiert auf dem FT 280 K mit 85 kW (115 PS) und fährt mit einer besonders umfangreichen Ausstattung vor.

In eine ganz andere Richtung zielt diese Kleinflotte: In Köln rollen zehn Ford Transit BEV-Elektrofahrzeuge in den Praxis-Großversuch „cologneE-mobil“. Im Mittelpunkt des Projekts, das Ford zusammen mit anderen Partnern realisiert, stehen die Erprobung von Elektrofahrzeugen insbesondere im innerstädtischen Liefer- und Verteilerverkehr sowie der Test der entsprechenden Infrastruktur.

2011: neue Motoren für geringeren Verbrauch und mehr Drehmoment

Noch sparsamer, noch wirtschaftlicher – das Jahr 2011 bringt erneut entscheidende Fortschritte in der Antriebstechnik des Transit. Ford konzentriert sich nun auf den TDCi mit 2,2 Liter Hubraum. Er tritt in einer neuen Generation an. Die Leistungsspanne des Motors für die Transit-Fronttriebler reicht von 74 kW (100 PS) über 92 kW (125 PS) bis 103 kW (140 PS). Die stärkste Ausführung des Transit mit Heckantrieb erreicht sogar 114 kW (155 PS). Den Allradantrieb kombiniert Ford mit 92 kW (125 PS). Ein Schwerpunkt der Entwicklung liegt ein weiteres Mal auf der Durchzugskraft. Hier brilliert der TDCi mit Werten, die anderswo erst in höheren Leistungsklassen erreicht werden, zum Beispiel 310 Nm Drehmoment bereits in der Grundausführung und 385 Nm für das leistungsstärkste Triebwerk. Basis sind ein weiterentwickeltes Common-Rail-System mit höheren Einspritzdrücken, neuen Injektoren und Niederspannungs-Glühkerzen sowie ein neuer Turbolader mit variabler Turbinengeometrie. Sparsamer werden die Motoren ebenfalls. Auch Nebenaggregate wie die variable Ölpumpe des Motors und die variable Servopumpe der Lenkungsunterstützung tragen zur Verbrauchssenkung bei.

Die hohe Durchzugskraft der neuen Triebwerke ermöglicht durchweg längere Übersetzungen zur weiteren Senkung von Kraftstoffverbrauch und Motorgeräusch. In allen Ausführungen portioniert ein Sechsganggetriebe die Kraft. Die Wartungsintervalle steigen für alle Motoren auf 50.000 Kilometer oder zwei Jahre; die Garantie gegen Durchrostung klettert von acht auf zwölf Jahre. Eine serienmäßig heizbare Frontscheibe sowie zusätzliche Dämm-Maßnahmen senken in Verbindung mit den längeren Übersetzungen das Motorgeräusch nochmals deutlich.

Ein Sparwunder: der Transit ECOnetic

Sparsam ist Ford nicht sparsam genug: Die meisten Modelle sind optional mit einem Eco-Paket lieferbar. Start-Stopp-System und zwei Batterien, deaktivierbarer Tempobegrenzer auf 110 km/h sowie ein Bordcomputer senken den Verbrauch nochmals.

Das Eco-Paket ist serienmäßiger Bestandteil des Transit ECOnetic, der außerdem zum Beispiel ein Energie-Rückgewinnungssystem der Lichtmaschine sowie ein Batterie-Managementsystem hat. Als ECOnetic ist außer dem Transit FT 280 K mit 74 kW (100 PS) nun auch der FT 350 L (92 kW/125 PS) mit langem Radstand und mittlerem sowie hohem Dach lieferbar. Der FT 280 K ECOnetic erzielt in Verbindung mit dem Geschwindigkeitsbegrenzer einen Verbrauch von lediglich 6,7 Liter/100 km, nochmals 8,5 Prozent weniger als das Vorgängermodell.

So sehr die inneren Werte des Ford Transit 2011 sich auch weiterentwickeln – äußerlich bleibt er ganz der alte. Der sparsamste und wirtschaftlichste Transit aller Zeiten ist lediglich an einem hellen feinmaschigen Kühlergitter hinter dem kraftvollen Grill zu erkennen. Eine Pause legt der wuchtige TDCi mit fünf Zylindern und 3,2 Liter Hubraum ein. Aber er wird wiederkommen – auf einem anderen Kontinent und auch in einem anderen Modell. Im Hintergrund laufen inzwischen längst die Vorbereitungen auf den nächsten Modellwechsel. Einen Modellwechsel, wie es ihn bei leichten Nutzfahrzeugen noch nie gegeben hat.

2012: Die „Custom“-Baureihe – Auftakt für neue Generation von Ford-Nutzfahrzeugen

Das Jahr beginnt für Ford mit einem Paukenschlag: Auf der ersten europäischen Automobilmesse des Jahres, dem Genfer Automobilsalon, präsentiert das Unternehmen die Studie Ford Transit Custom Concept. Sie ist Vorläufer der komplett neu entwickelten, „Custom“-Baureihe mit Frontantrieb, die seit Ende des Jahres 2012 in Deutschland auf dem Markt ist, und zwar als Nutzfahrzeug (Transit Custom) sowie als luxuriös-stylischer Transporter für bis zu sieben Personen (Tourneo Custom).

Die beiden Neuen – Transit Custom und Tourneo Custom – läuten in vielerlei Hinsicht eine neue Ära für Ford ein: Erstmals teilt das Unternehmen seine Transporter in zwei eigenständige Baureihen auf (Custom – Transit), die sich in Bezug auf Karosserie sowie Nutzlasten deutlich unterscheiden werden. Die neue Custom-Baureihe bildet den Auftakt für eine neue Generation von Ford-Nutzfahrzeugen. Bis 2014 will Ford sein Nutzfahrzeug-Angebot komplett erneuern und erweitern.

Transit Custom: rund eine Tonne Nutzlast

Der neue Transit Custom zielt auf die Transporterklasse rund um eine Tonne Nutzlast beziehungsweise um drei Tonnen Gesamtgewicht. Der Transit Custom tritt mit einer dichten Staffelung von fünf Gewichtsvarianten von 2,5 bis 3,3 Tonnen Gesamtgewicht an. Hinzu kommen zwei Radstände und zwei Dachhöhen (Hochdach seit 2013). Der neue Transporter ist ausschließlich geschlossen lieferbar und als Kastenwagen, Kastenwagen Doppelkabine, Kombi. Mit knapp fünf Metern Länge in Grundausführung sowie jeweils knapp unter zwei Metern Breite und Höhe ist der Transit Custom kompakt gehalten.

Bemerkenswert ist sein dynamisches und windschnittiges Design. Die Frontpartie wird vom markentypischen Grill in Trapezform dominiert. Langgezogene Scheinwerfer, die flache Frontscheibe, ausgestellte Radläufe und die ausgeprägte Keilform der Schulterlinie unterstreichen, dass der neue Ford buchstäblich auf dem Sprung ist.

Das Frachtabteil ist das größte seiner Klasse, gleiches gilt für die Durchladebreite und das Türformat. Reicht das Volumen trotzdem nicht aus, bietet sich das optionale Dachträgersystem mit in das Dach integrierten klappbaren Querträgern an. Auch gibt es eine Verlängerung des Laderaums bis unter den Beifahrersitz für lange Gegenstände. Rund 40 Prozent der Karosserie besteht aus hochfesten und ultrahochfesten Stählen, das garantiert geringes Gewicht trotz hoher Steifigkeit. Sicherheit vermitteln auch stabile Zurrösen seitlich oberhalb des Bodens.

Fünf Sterne beim Euro NCAP-Crashtest

Apropos Sicherheit: Der neue Ford Transit Custom bekommt 2012 als erstes und bislang einziges Nutzfahrzeug in der Kategorie Nutzfahrzeuge/Kleinbusse fünf Sterne beim anspruchsvollen Euro NCAP-Crashtest verliehen und erzielt dabei insgesamt 77 Prozent der erreichbaren Punktzahl für umfassende Fahrzeugsicherheit.

Materialqualität und Verarbeitung erreichen Pkw-Niveau

Das Cockpit lehnt sich in seiner expressiven Gestaltung an die Linie der aktuellen Ford-Pkw-Baureihen an. Die neuen Sitze sind bequem, das Lenkrad ist erstmals bei einem Transit verstellbar, Fahrer und Beifahrer haben viel Platz und finden eine Vielzahl von Ablagen vor. Materialqualität und Verarbeitung erreichen Pkw-Niveau.

Die Motoren: von 74 bis 114 kW

Unter der Motorhaube arbeitet – quer eingebaut – der bekannte TDCi mit 2,2 Litern Hubraum. Die Leistungsspanne reicht von 74 kW (100 PS) über 92 kW (125 PS) bis 114 kW (155 PS). Die Motoren treten mit neuer Steuerelektronik an, neuer Luftführung, größerem Ladeluftkühler und mit einer neuen Aufhängung sowie einem Zweimassen-Schwungrad. Die Wartungsintervalle betragen analog zum Vorgänger 50.000 Kilometer oder zwei Jahre.

Eine Kupplung mit dem größten Durchmesser dieser Klasse und ein Sechsganggetriebe mit Joystick-Schaltung im Cockpit übertragen die Kraft auf die Vorderräder. Die Übersetzungen sind zugunsten eines niedrigen Kraftstoffverbrauchs und geringer Geräusche weit gespreizt. Start-Stopp-System und Energie-Rückgewinnung der Lichtmaschine gehören als ECOnetic Technologies zur Serienausstattung. Damit sinkt der Kraftstoffverbrauch auf einen Wert von nur 6,7 Liter/100 Kilometer.

Wer noch sparsamer fahren will, wählt wieder einen ECOnetic. Er rollt zusätzlich auf Leichtlaufreifen, verfügt über einen Geschwindigkeitsbegrenzer auf 110 km/h (abschaltbar), profitiert von einer besonderen Kalibrierung des Motors, einem überarbeiteten Kühlkreislauf und einer verlängerten Übersetzung. Das ergibt unter dem Strich nur 6,3 Liter/100 km nach Norm für einen ausgewachsenen Transporter. Zu bekommen ist der Transit Custom ECOnetic in drei Gesamtgewichten sowie zwei Radständen.

Das Fahrwerk des Transit Custom setzt sich aus Einzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen vorn sowie einer Starrachse mit Parabelfedern hinten zusammen. Es ist agil, komfortabel und fahrsicher zugleich. Neue Assistenzsysteme unterstreichen das hohe Sicherheitsniveau des Transit Custom: Fahrspurassistent, Müdigkeitswarner, Geschwindigkeitsbegrenzer und Kurvenlicht sind optional an Bord, serienmäßig die neueste Generation ESP mit einer Vielzahl von Funktionen.

Elektronischer Notruf-Assistent

Im Notfall ermöglicht das sprachgesteuerte Konnektivitätssystem Ford SYNC nach einem Unfall die automatische Absetzung eines Notrufs in der jeweiligen Landessprache. Der Notruf-Assistent, er ist serienmäßiger Bestandteil des Ford SYNC-Systems, übermittelt dabei zugleich auch die genaue Position des Fahrzeugs.

Während seiner Entwicklung wird der neue Transit Custom unnachgiebig getestet. Nonstop-Hochgeschwindigkeitsfahrten und umfangreiche Start-Stopp-Tests bei niedrigen Geschwindigkeiten gehören ebenso zum Programm wie extreme Getriebetests mit heftigem Anfahren und Anhalten, ein mehr als einmonatiger Dauertest, bei dem der Transit Custom unablässig Achten fuhr oder 250.000maliges Öffnen und Schließen der Türen. Extreme Bordsteinfahrten, aggressive Schlaglöcher, Rüttelpisten, Korrosionstests – der Ford wird erbarmungslos in die Mangel genommen.

Gebaut wird der neue Transit Custom in Kocaeli in der Türkei. Im Rahmen der Strategie ONE Ford wird er nicht nur in Europa, sondern auch auf weiteren Kontinenten verkauft – nicht aber in Nordamerika.

„Van of the Year 2013“

Der neue Ford Transit Custom wird im September 2012 auf der IAA Nutzfahrzeuge zum „International Van of the Year 2013“ gekürt. Die Baureihe erhält insgesamt 117 von 133 möglichen Punkten, die von einer Jury aus 24 Fachjournalisten vergeben werden. „Dieser neue Ford Transit setzt Maßstäbe in Bezug auf Styling, Fahrkomfort und Nutzlast“, sagt Pieter Wieman, Vorsitzender der International Van of the Year-Jury. „Ford ist es gelungen, ein komplett neues, leichtes Nutzfahrzeug  zu bauen, auf Basis einer globalen Plattform und unter der Verwendung von bewährten Antriebs- und Fahrwerkskomponenten“, so Wieman weiter.

2012 Der nächste Transit – Teil zwei der neuen Transportergeneration

Der Transit Custom bleibt nicht allein: Kurz nach dem Verkaufsstart wird im September 2012 auf der IAA Nutzfahrzeuge eine weitere Transporter-Baureihe von Ford vorgestellt: die nächste Generation des Ford Transit. Die Markteinführung ist für das 1. Quartal 2014 geplant. Der Ford Transit schließt mit einer Spanne bis 4,7 Tonnen Gesamtgewicht an den Transit Custom an. Mit drei Radständen und Längen sowie drei unterschiedlichen Dachhöhen wächst er bis zu einem Ladevolumen von 15,1 Kubikmetern. Größer und schwerer war ein Transit noch nie. Das Fahrgestell wird sogar mit fünf Radständen sowie einem verlängerten Rahmen zu bekommen sein. Kastenwagen, Kombi, Bus, Fahrgestelle, Doppelkabine – auch der neue Transit wird so vielfältig wie gewohnt.

Die neue Custom-Baureihe und die nächste Transit-Generation basieren auf einer gemeinsamen, neuen, globalen Nutzfahrzeug-Plattform, die für die weltweite Vermarktung entwickelt wurde. Diese Plattform ist sehr flexibel und ermöglicht eine breite Palette von Nutzfahrzeugen mit unterschiedlichen Karosserievarianten, Nutzlasten, Radständen und Anwendungsmöglichkeiten.

Die Optik des neuen Transit unterscheidet sich erheblich vom Transit Custom. Erinnert die kleinere Baureihe an ein One-Box-Design, so kennzeichnet eine wuchtige Frontpartie mit markantem Kühlergrill in der typischen Trapez-Form den großen Transit. Der Transit wird in bewährter Weise sowohl mit Quermotor und Frontantrieb sowie auch mit längs eingebautem Triebwerk und Heckantrieb oder Allradantrieb lieferbar sein. Die Motoren sind deckungsgleich mit dem Transit Custom, es handelt sich also um den Duratorq-TDCi mit 2,2 Litern Hubraum und 74 kW (100 PS) bis 114 kW (155 PS) Leistung. Ein Sechsgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft.

Die identische Plattform von Transit und Transit Custom wird auch in der Fahrerkabine deutlich: Die Armaturentafel ist weitgehend identisch, für den größeren Transit jedoch geschickt verbreitert. In den Grundzügen deckungsgleich ist auch das Fahrgestell. Auch wenn die schwereren Transit über eine Hinterachse mit Zwillingsbereifung verfügen werden.

Der neue Transit kommt nach Nordamerika

Im Rahmen der Strategie ONE Ford ist der neue Transit auf dem Weg zu einem echten Weltenbürger. So wird Ford ihn nicht nur in Kocaeli/Türkei fertigen, sondern unter anderem auch in einem Werk in Kansas City in den USA für den nordamerikanischen Markt. Entsprechend den nordamerikanischen Vorlieben unterscheidet sich der Antrieb erheblich. Dort ist ein Automatikgetriebe Pflicht, gleiches gilt für hubraumstarke Motoren. Basis wird ein V6-Benziner mit 3,7 Litern Hubraum werden. Alternative ist das EcoBoost-Triebwerk mit 3,5 Litern Hubvolumen aus dem Ford F-150, verfeinert mit Doppelaufladung und Direkteinspritzung. Der dritte Motor ist ein guter Bekannter, der TDCi-Fünfzylinder mit 3,2 Litern Hubraum, der vor wenigen Jahren in Europa im Transit für Furore sorgte und mittlerweile auch in der aktuellen Generation des Pick-up Ford Ranger zum Einsatz kommt.

Der neue Ford Transit wird in Nordamerika die E-Serie ablösen. Dieser Klassiker ist – mehrfach technisch und optisch aufgefrischt – in der heutigen Form seit 1992 im Programm. Die Ursprünge der E-Serie reichen bis 1961 zurück. Damals wurde sie als Econoline geboren – in kompakter Bauweise als Frontlenker mit Motor zwischen den Vordersitzen – Ford FK 1000 und Ford Thames lassen grüßen.

2012: Die neue Connect-Baureihe

Damit nicht genug: Auf der IAA Nutzfahrzeuge im September 2012 gestattet Ford der Öffentlichkeit einen ersten Blick auf den neuen Transit Connect sowie dessen Pkw-Ausführung Tourneo Connect. Die neue Connect-Baureihe basiert auf einer für Ford-Nutzfahrzeuge völlig neuen Plattform, auf der unter anderem auch der neue Kuga, der C-MAX und der Focus basieren. Es handelt sich bei der neuen Connect-Baureihe – die Markteinführung ist für das 1. Quartal 2014 geplant – nicht um eine weiterentwickelte Modellgeneration, sondern um eine völlig neu entwickelte Baureihe, die in zwei Radständen verfügbar sein wird. Bestechend ist das Design mit dem markentypischen Kühlergrill in Trapezform, schlanken Scheinwerfern, der kraftvollen und keilförmig ansteigenden Schulterlinie und vertikalen Rückleuchten. So dynamisch trat noch kein Lieferwagen auf.

Und so praktisch: Das Ladevolumen beträgt, je nach Radstand, 2,9 bis 3,6 Kubikmeter, beim langen Radstand wächst die seitliche Schiebetür beladefreundlich mit. Eine Durchladeöffnung in der Trennwand vergrößert in Verbindung mit einem klappbaren Beifahrersitz die nutzbare Ladelänge auf bis zu 3,5 Meter. Der neue Transit Connect wird wahlweise als Kastenwagen, Kastenwagen mit Doppelkabine oder als Kombi verfügbar sein. Produziert in Valencia/Spanien (für Europa), wird die Connect-Baureihe unter anderem auch in Nordamerika angeboten werden.

Auch unter der Motorhaube setzt der Transit Connect Maßstäbe. Da ist der preisgekrönte EcoBoost-Dreizylindermotor mit 1,0 Liter Hubraum und 74 kW (100 PS), ein Vierzylinder-EcoBoost mit 110 kW (150 PS) in Kombination mit Sechsgang-Automatikgetriebe sowie ein 1,6-Liter-TDCi-Diesel in drei Leistungsstufen von 55 kW (75 PS) bis 85 kW (115 PS), außerdem eine besonders sparsame ECOnetic-Version. Neben den sehr niedrigen Verbrauchswerten und unabhängig von der gewählten Motorisierung werden beim neuen Transit Connect auch die langen Wartungsintervalle von bis zu 30.000 Kilometern oder 12 Monaten (Ausnahme: 1,6-Liter-EcoBoost-Benziner mit Automatikgetriebe: 20.000 Kilometer oder 12 Monate) zur spürbaren Reduzierung der Betriebskosten beitragen.

Modernste Assistenz- und Bediensysteme

Der Transit Connect überzeugt zudem mit modernsten Assistenz- und Bediensystemen. Als erster seiner Klasse wartet er mit fortschrittlichen Funktionen wie dem Notbremssystem Active City Stop oder dem sprachgesteuerten Konnektivitätssystem Ford SYNC inklusive Notruf-Assistent auf.

2013: Premiere für den Transit Courier

Der letzte Baustein zur umfassenden Erneuerung und Erweiterung des Ford Nutzfahrzeug-Programms heißt Transit Courier. Vorgestellt im Frühjahr 2013 auf der Nutzfahrzeug-Ausstellung in Birmingham, wird er im kommenden Jahr in die Fußstapfen des einstigen Fiesta Courier treten. Der kompakte Lieferwagen auf der Plattform des aktuellen Fiesta siedelt sich mit 2,3 Kubikmetern Laderaum und bis zu 660 Kilogramm Nutzlast unterhalb des Transit Connect an. Auch er greift mit seinem Design die dynamische Linienführung von Ford auf. Mit innovativen Ablagen – Beispiel Mega-Center in der Mittelkonsole – oder einem Docking-Center für elektronische Geräte weist der Transit Courier neue Wege.

Mit Transit Courier, Transit Connect, Transit Custom und Transit wird Ford innerhalb von kürzester Zeit eine einzigartige dichtgestaffelte Nutzfahrzeugpalette auf den Markt bringen.

20. Juni 2013: der siebenmillionste Ford Transit

Der Transit ist unverändert ein Bestseller: Am 20. Juni 2013 feierte der Transit mit dem siebenmillionsten Exemplar seit 1965 erneut ein außergewöhnliches Jubiläum. Das Jubiläumsfahrzeug kam aus China, dort fertigt die Jiangling Motors Corp. (JMC) den Transporter seit 2010 für den chinesischen Markt. Ford ist am gemeinsamen Unternehmen mit 30 Prozent beteiligt. Wurzel des Erfolgs aber ist der FK 1000, der erste Transporter von Ford auf Basis des Ford Taunus aus dem Jahr 1953.