Der neue Ford GT-Supersportwagen dient als Technologieträger für künftige Fahrzeug-Generationen des Ford-Konzerns. „Als wir im Jahr 2013 mit der Arbeit am neuen Ford GT begannen, hatte das Team drei Ziele“, sagt Raj Nair, Executive Vice President, Product Development and Chief Technical Officer, Ford Motor Company: „Ganz oben stand die Entwicklung zukunftsweisender Motorentechnologie und Aerodynamik. Zweitens sollte der Einsatz von Leichtbaumaterialen auf ein neues Niveau gehoben werden. Und drittens wollten wir die Dauerbelastbarkeit und die Effizienz der einzelnen Bauteile weiter steigern. Diese Bemühungen waren erfolgreich und haben unter anderem zum Sieg des Ford GT-Rennfahrzeugs im vergangenen Jahr bei den 24 Stunden von Le Mans geführt“.
Gleichzeitig wurden verschiedene, bis dahin mehr oder weniger unabhängig voneinander arbeitende Teams im neu gegründeten Unternehmensbereich „Ford Performance“ zusammengeführt. Chef des „Ford Performance“-Teams ist Dave Pericak: „Ohne Teamarbeit und die Gründung von ‚Ford Performance‘ wäre der neue Ford GT in seiner aktuellen Form nicht denkbar gewesen. Diese Zusammenarbeit war entscheidend dafür, dass wir den Ford GT zum Leben erwecken und in diesem Zusammenhang technologische Innovationen entwickeln konnten“.
Die Dynamik der Aerodynamik
Die Aerodynamik des Ford GT – der cW-Wert beträgt 0,388* – passt sich dank beweglicher Fahrzeugteile den jeweiligen Anforderungen an. Dazu zählen beispielsweise Luftleitelemente, die sich adaptiv auf die Fahrsituation einstellen und ein Heckspoiler mit variablem Flügel, dessen Design bereits zum Patent angemeldet wurde.
Leichtbau dank Kohlefasern
Im neuen Ford GT kommen modernste Verbundwerkstoffe und Kohlefaserteile zum Einsatz. Die Verwendung dieser fortschrittlichen Leichtbau-Materialien – das Leergewicht des Ford GT beträgt 1.385 Kilogramm* –, wirkt sich positiv auf alle Fahrdynamik-Bereiche des High Tech-Sportwagens aus – so zum Beispiel auf die Beschleunigung (unter drei Sekunden von 0 auf 100 km/h*), den Bremsweg (27,7 Meter von 97 auf 0 km/h*), das Handling, den Verbrauch.
Hinzu kommt: Kohlefaser zählt trotz ihrer geringen Masse zu den rigidesten Materialien und eignet sich daher dank der hohen Steifigkeit hervorragend als tragende Grundstruktur für die Fahrwerks-Komponenten. Ebenfalls aus Karbon ist die Sicherheitszelle, die die maximal zwei Insassen schützt. Gemeinsam mit Partnern wie den Unternehmen Multimatic und DowAksa entwickelte Ford neue Wege, um eine schnellere Produktion von Kohlefaserteilen in höheren Stückzahlen zu ermöglichen.
Fünf Fahrmodi – Bodenfreiheit entweder 70 oder 120 Millimeter
„Alle Entwicklungsziele – sei es in Bezug auf Gewicht, Aerodynamik, Fahrwerk oder Motor – dienten einem einzigen Zweck: Wir wollten den schnellsten und effizientesten Ford GT aller Zeiten schaffen. Diese Vorgaben haben wir erreicht“, so Dave Pericak, Chef des „Ford Performance“-Teams.
In Abhängigkeit vom Fahrmodus – zur Wahl stehen insgesamt fünf – verändert sich die Bodenfreiheit des Hecktrieblers: entweder 120 Millimeter (Standard) oder 70 Millimeter in den sportlichen Fahrmodi. Zugleich passen sich auch andere Parameter wie zum Beispiel die Dämpfereinstellung und die Getriebe-Kalibrierung dem jeweiligen Fahrmodus an. Im „Normal“-Modus beträgt die Fahrzeughöhe 1.109 Millimeter*, im „Sport“-Modus sogar nur 1.063 Millimeter*. Bereits die erste Ford GT-Generation – der Ford GT40, der von 1966 an vier Jahre in Folge den 24-Stunden-Langstreckenklassiker von Le Mans gewann – glänzte mit einer Bauhöhe von nur 40 Zoll (1.020 Millimeter).
Der Ford GT-Fahrer kann zwischen fünf unterschiedlicher Fahrmodi wählen: von „Normal“ für alltägliches Fahren, „Nässe“ für schlechtes Wetter und „Sport“ für maximalen Fahrspaß bis hin zu „Track“ für den ultimativen Rennsport sowie „V-Max“ für das Fahren in Höchstgeschwindigkeit.
647 SAE PS: der bislang stärkste EcoBoost-Motor von Ford
Der 3,5-Liter-Sechszylinder-Bi-Turbo des Ford GT ist der bislang leistungsstärkste EcoBoost-Motor des Konzerns. In der Straßenversion entwickelt dieses Aggregat 647 SAE-PS* bei 6.250 U/min. Maximales Drehmoment: 745 Nm bei 5.900 U/min*, Vmax: 347 km/h*. Dieser Motor kommt in einer modifizierten Form auch im neuen Ford F-150 Raptor zum Einsatz. Der Antrieb dieses Hochleistungs-Pick-up teilt sich rund 60 Prozent der Bauteile mit dem Ford GT-Motor.
„Bei der Konstruktion dieses Triebwerks haben wir die Grenzen herkömmlicher Entwicklungs-Programme verschoben. Dies war wichtig, weil wir die EcoBoost-Technologie als Herzstück des globalen Benzin-Motorenangebots von Ford weiter vorantreiben wollten“, sagt Bob Fascetti, Ford Vice President, Powertrain Engineering.
Das „Ford Performance“-Team hat außerdem die sogenannte „Anti-Lag“-Technologie zur Turbo-Voraktivierung entwickelt. Sie sorgt dafür, dass in den besonders dynamischen Fahrmodi die beiden Verdichterräder der Lader auch ohne Last stets auf einem gewissen Rotationslevel gehalten werden, so dass die volle Leistung jederzeit ohne „Turboloch“ abgerufen werden kann. Für eine hocheffiziente Kraftübertragung sorgt ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.
Weltweites Produktionsvolumen: voraussichtlich 1.000 Exemplare
Die weltweite Ford GT-Produktion war zunächst auf 250 Einheiten pro Jahr bei zwei Jahren Produktionszeit (2016 und 2017) limitiert. Somit bezog sich der im April 2016 gestartete Bewerbungsprozess zunächst um weltweit insgesamt 500 Exemplare. Die waren innerhalb kürzester Zeit verkauft.
Im August 2016 hat das „Ford Performance“-Team dann angekündigt, den Supersportwagen über 2017 hinaus zwei weitere Jahre zu produzieren. Produktionsvolumen: ebenfalls jeweils 250 Stück/Jahr – insgesamt also 1.000 Exemplare. Interessenten, die sich bereits für den Kauf eines Ford GT beworben hatten, aber nicht zum Zuge kamen, wurden entsprechend benachrichtigt und brauchen ihre bestehende Anfrage beim Start der neuen Bewerbungsphase im Jahr 2018 lediglich zu aktualisieren. Das dritte der insgesamt vier Produktionsjahre (2018) dient somit dem Abbau der Warteliste. Diejenigen Ford GT-Interessenten, die den ursprünglichen Bewerbungszeitraum (2016) verpasst haben, erhalten aber eine neue Chance für eine weitere Bewerbung und könnten dann im vierten und voraussichtlich letzten Produktionsjahr (2019) berücksichtigt werden.
* US-Angaben – die homologierten europäischen Werte stehen noch nicht fest