Wesentliche Bestandteile des Pre-Collision-Assist sind eine Distanzanzeige, ein Distanzwarner, ein Auffahrwarnsystem, das visuell und akustisch den Fahrer vor der drohenden Kollision warnt, ein aktiver Notbrems-Assistent, der die Bremsen vorspannt, sowie ein Verkehrsschild-Erkennungssystem. Im Fall, dass der Fahrer den Mindestabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug oder zum querenden Fußgänger unterschreitet und weder auf die visuelle noch auf die akustische Warnung reagiert, bremst das System automatisch mit voller Bremskraft ab.
Der Pre-Collsion-Assist verwendet neben Radar-Sensoren auch eine Frontkamera. Das System kann daher Fußgänger von anderen Objekten – wie etwa Verkehrszeichen oder sonstige Gegenstände am Fahrbahnrand – unterscheiden. Das System reagiert sogar, wenn sich Personen vom Fahrbahnrand aus in den fließenden Straßenverkehr hineinbewegen. Diese innovative Technologie war bei Ford zunächst für die Mondeo-Baureihe erhältlich.
Der Pre-Collision-Assist ist seinerseits Bestandteil der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage und wird für die Transit- und für die Custom-Baureihe jeweils als Paket in Verbindung mit dem Fahrspur-Assistenten mit Müdigkeitswarner angeboten.
Über 70.000 Fußgänger haben bei Unfällen ihr Leben auf den Straßen Europas verloren
Die Relevanz des Pre-Collision-Assist mögen diese Zahlen verdeutlichen: Gemäß offiziellen Angaben haben zwischen 2004 und 2013 allein über 70.000 Fußgänger bei Unfällen ihr Leben auf den Straßen Europas verloren*.
Ford hatte kürzlich europaweit 10.000 Personen, die Smartphones nutzen, zum Thema Ablenkung von Fußgängern im Straßenverkehr befragen lassen**. Die meisten der befragten Smartphone-Nutzer (57 Prozent) gaben zu, ihre Geräte mitunter auch zu verwenden, während sie eine Straße überqueren, und fast die Hälfte (47 Prozent) telefonieren unterwegs beim Autofahren.
„Die typische Situation ist: Ein Auslieferungsfahrer muss zum Beispiel nur einen Sekundenbruchteil durch die Suche nach einer Adresse abgelenkt sein – und im gleichen Moment kommt ein unachtsamer Fußgänger auf die die Straße. In solchen oder ähnlichen Fällen kann der Pre-Collision-Assist mit Fußgängererkennung im Transit oder im Custom einen möglichen Unfall verhindern oder die Unfallfolgen zumindest vermindern“, so Gregor Allexi, Active Safety Engineer, Ford of Europe.
Die Ford-Ingenieure haben das Pre-Collision-System im Rahmen der Entwicklung zunächst auf nicht-öffentlichen Straßen getestet, wobei unter anderem lebensgroße Dummys zum Einsatz kamen. Anschließend folgten monatelange Tests unter realen Bedingungen, wobei europaweit mehr als10.000 Kilometer im öffentlichen Stadtverkehr zurückgelegt wurden, darunter in Paris und Amsterdam.
„Sicherheitssysteme wie der Pre-Collision-Assist mit Fußgängererkennung waren vor wenigen Jahren noch Zukunftsmusik, nun können sie unsere Straßen tatsächlich sicherer machen“, sagte Luke Bosdet, Sprecher des britischen AA-Automobilclubs. „Für Auslieferungsfahrer und viele andere Gewerbetreibende ist diese Technologie ein großer Fortschritt. Es geht hierbei nicht nur um das Verhindern von Unfällen, sondern auch um die Vermeidung von kleineren Vorfällen, die den normalen Geschäftsablauf empfindlich stören können“.
* European Road Safety Observatory. Traffic Safety Basic Facts 2015 http://ec.europa.eu/transport/road_safety/pdf/statistics/dacota/bfs2015_main_figures.pdf
** Im September 2015 wurden 10.022 Erwachsene, die Smartphones nutzen, befragt – und zwar in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Rumänien, Spanien und der Türkei.