Vom mehr als 600 PS starken Rallycross-Boliden über die erfolgreichen 1,6-Liter-Turbo-Allradler in der Rallye-Weltmeisterschaft bis hin zu den seriennahen R1- und R2-Modellen: Der Ford Fiesta ist auch 2014 wieder in zahlreichen Top-Ligen des Motorsports erfolgreich und führt damit eine ganze Familie von Rennfahrzeugen mit dem Blauen Oval im Kühlergrill an. Schon die Serienvarianten von Europas meistverkauftem Kleinwagen 2013 überzeugen mit einer viel gerühmten Fahrdynamik und hoch effizienten Motorisierungen – Eigenschaften, die der aktuellen neunten Generation dieser Ikone im Modellprogramm von Ford die besten Erbanlagen für den harten Wettbewerbseinsatz verleihen. Tatsächlich gibt es wohl kein zweites Automobil auf der Welt, das in ähnlich zahlreichen Rennversionen erhältlich ist wie der Fiesta.
Das extremste Derivat ist dabei ohne Zweifel jener Fiesta, der in den Händen des Teams Ford Olsbergs MSE und der Hoonigan Racing Division von YouTube-Star Ken Block in der neuen FIA Rallycross-Weltmeisterschaft für Aufsehen sorgt. Basierend auf dem Fiesta ST schöpft diese Allrad-Rakete mehr als 600 PS aus ihrem aufgeladenen 2,0-Liter-Vierventilmotor – genug, um das spektakuläre Auto innerhalb von nur 1,9 Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Rallycross-WM wird in diesem Jahr zum ersten Mal ausgerichtet und umfasst nicht weniger als zwölf Läufe. Der Saisonauftakt findet am kommenden Wochenende (3./4. Mai) im portugiesischen Montalegre statt. In Deutschland ist die mit Spannung erwartete neue Rennserie, in der Motorsport-Legenden wie Ex-Formel 1-Weltmeister Jacques Villeneuve und Ex-Rallye-Champion Petter Solberg an den Start gehen, am 20. und 21. September auf dem Estering bei Buxtehude zu Gast.
Das Besondere am Rallycross: Anders als bei Rallye-Veranstaltungen, wo Fahrer- und Beifahrer-Teams alleine auf Wertungsprüfungen gegen die Zeit kämpfen, starten die Teilnehmer der neuen WM-Serie im Pulk von jeweils sechs Wagen auf einen kleinen Rundkurs. Der kann von den Zuschauern leicht überblickt werden und hat es mit Aufsehen erregenden Sprungkuppen, Spitzkehren und wechselnden Belagqualitäten in sich. Kein Wunder, dass Rallycross derzeit als die am schnellsten wachsende Motorsportdisziplin überhaupt gilt.
Parallel zu ihrem Engagement in der neuen WM gehen Ford Olsbergs MSE und die Hoonigan Racing Division mit ihren Fiesta ST auch in der GRC (Global Rallycross Championship) an den Start. Ford Olsbergs hat diese vornehmlich in den USA ausgetragene Serie in den vergangenen drei Jahren jeweils als Konstrukteurs-Champion beendet.
Der Ford Fiesta ist aus der Rallye-Szene nicht mehr wegzudenken
Auch in der 1973 gegründeten Rallye-Weltmeisterschaft sind Modelle von Ford an führender Position mit von der Partie. Der vom britischen Team M-Sport entwickelte Fiesta RS WRC stellt bei den 13 Saisonläufen zumeist das populärste Modell in der Top-Klasse WRC („World Rally Cars“) dar. Der gut 300 PS starke Allradler mit dem 1,6 Liter großen EcoBoost-Motor erzielte in den Händen des finnischen Routiniers Mikko Hirvonen zuletzt einen zweiten Rang bei der Rallye Portugal.
Als wahrer Verkaufsschlager hat sich der ebenfalls von M-Sport entwickelte Fiesta R5 entwickelt, von dem aktuell mehr als 50 Exemplare auf den Rallye-Pisten in aller Welt von Sieg zu Sieg eilen. Dieser Allradler setzt ebenso wie der Fiesta WRC und die hiervon für regionale Meisterschaften abgeleitete RRC-Variante („Regional Rally Car“) auf den 1,6-Liter-EcoBoost-Vierzylinder von Ford. Fiesta R5 und RRC starten gemeinsam mit der etwas älteren, von einem 2,0-Liter-Saugmotor angetriebene Fiesta S2000-Variante – mit der Mikko Hirvonen 2010 die Rallye Monte Carlo gewinnen konnte – in der sogenannten WRC 2-Kategorie der Rallye-Weltmeisterschaft. Und dies mit Erfolg: 2014 endeten alle vier bisherigen WM-Läufe mit überlegenen Klassensiegen für den Fiesta.
Auch Privatfahrer und Nachwuchstalente werden im Rallye-Programm von M-Sport fündig – etwa in Form eines Fiesta R1 oder R2. Schon der preisgünstige R1 als Einstiegsvariante kombiniert einen 130 PS starken 1,6-Liter-Motor mit einem geringen Gewicht von 1.080 Kilogramm zu ansehnlichen Fahrleistungen. Er lässt sich auch nachträglich zum Fiesta R2 aufrüsten. Ihn zeichnen unter anderem ein aufwändiger konstruiertes Fahrwerk mit größeren Bremsen, ein Sperrdifferenzial für den Frontantrieb und viele anderen Details aus. Der Motor leistet bis zu 170 PS, während das Leergewicht auf 1.030 kg sinkt. Der Fiesta R2 dient als Basisfahrzeug für die „Drive DMACK Fiesta Trophy“, die in diesem Jahr bei fünf europäischen WM-Läufen ausgetragen wird, und kommt auch bei zehn nationalen Fiesta SportTrophy-Markenpokalen zum Einsatz.
Ford EcoBoost-Motor: Jetzt auch im Formelsport erfolgreich
Sparsam, spritzig, spurtstark: Der 1,6 Liter große EcoBoost-Vierzylinder von Ford erobert nun auch den Rundstreckensport. So sorgt das hochmoderne Aggregat bereits seit 2013 in der britischen Formel Ford-Serie dank einer maximalen Leistung von 200 PS für spannende Rennen. In dieser bald 50 Jahre jungen Nachwuchsformel haben zahllose Motorsport-Legenden und Formel 1-Weltmeister wie etwa Michael Schumacher, Ayrton Senna und James Hunt ihr Handwerk gelernt.
Selbst der 1,0-Liter-EcoBoost-Dreizylinder – 2012 und 2013 zweimal in Folge von einer Epertenkommission zum „Motor des Jahres“ gekürt – treibt inzwischen einen Formel Ford-Rennwagen an. Der Experimental-Monoposto absolvierte eine Runde auf der Nürburgring-Nordschleife in nur 7,22 Minuten. Das ist eine Zeit, an die nur wenige Supersportwagen herankommen. Auch beim Goodwood Festival of Speed gehörte der dreizylindrige Formel-Rennwagen von Ford zu den vielbestaunten Teilnehmern.
Ford Focus im Tourenwagensport: Klare Dominanz in China
Gemeinsam mit der Formel Ford-Serie teilt sich die britische Tourenwagen-Meisterschaft BTCC (British Touring Car Championship) die Rennwochenenden – und auch hier ist die Marke mit dem Blauen Oval vertreten. Airwaves Racing setzt drei Ford Focus ST NGTC ein. Zugleich zählt dieses Modell in der chinesischen Tourenwagen-Serie zu den Dauersiegern: Das Changan Ford Racing Team hat in den vergangenen fünf Jahren gleich fünf Titel in Folge errungen.
Ford gehört auch in nordamerikanischen Rennserien zum engeren Favoritenkreis
Motorsport in den USA heißt in erster Linie: NASCAR. Ford gehört bei diesem Publikumsmagneten, der mit hubraumgewaltigen Silhouette-Rennwagen vornehmlich auf Hochgeschwindigkeits-Ovalstrecken ausgetragen wird und alljährlich mit dem Daytona 500 seinen Saisonhöhepunkt feiert, seit jeher zu den erfolgreichsten Herstellern überhaupt. Aktuell ist die Marke mit dem Ford Fusion im SprintCup, der Top-Serie, sowie dem Ford Mustang in der „Nationwide“ genannten zweiten Liga vertreten. Sie werden von den Partnerteams Penske Racing, Roush Fenway Racing, RPM und Wood Brothers Racing eingesetzt.
Auf eine große Tradition können in den USA aber auch Sportwagen-Rennen zurückblicken. Aktuell setzen die Ford Riley Daytona-Prototypen von Team Ganassi und Michael Shanks Racing auf 3,5 Liter große V6-Motoren von Ford. Im März konnten die EcoBoost-Aggregate gleich bei ihrem zweiten Start die weltberühmten 12 Stunden von Sebring gewinnen, den Auftakt der neu gegründeten United SportsCar Championship (USCC).
In Südamerika sorgte gleich zu Jahresbeginn der Ford Ranger für Aufsehen. Der unter der Leitung von Ford Südafrika aufgebaute und vom deutschen Team South Racing eingesetzte Pick-up erreichte gleich bei seinem ersten Start bei dem berühmt-berüchtigten Wüsten-Marathon „Dakar“ das Ziel.
„Dank ihrer modernen Technologien bieten sich Serienmodelle wie der Ford Focus, Fiesta und Mustang für den Einsatz im Motorsport geradezu an“, erläutert Jamie Allison, Direktor von Ford Racing. „Teams und Teilnehmer finden bei uns leistungsfähige und robuste Fahrzeuge, die viel Potenzial für den Wettbewerbseinsatz bieten. Hinzu kommen unsere fortschrittlichen EcoBoost-Motoren, die bereits konstruktiv die ideale Grundlage für Erfolge bei Rennen und Rallyes liefern“.