Ford Fiesta mit „eWheelDrive“ – Ford und Schaeffler demonstrieren Elektrofahrzeug mit Radnaben-Antrieb

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26. April 2013 · Ford

Ford stellte im Rahmen einer Fahrveranstaltung auf dem Ford-Testgelände im belgischen Lommel gemeinsam mit dem Technologie-Partner Schaeffler AG einen Ford Fiesta mit elektrischem Radnabenantrieb vor, den auf einem Ford Fiesta basierenden eWheelDrive.

Der Antrieb dieses Null-Emissions-Fahrzeugs, „eWheelDrive“ genannt, wurde von der Schaeffler-Unternehmensgruppe mit Stammsitz im mittelfränkischen Herzogenaurach entwickelt und jeweils in den Felgen des Ford Fiesta integriert. Die eigentlichen Elektromotoren sowie die Bremsen und die Kühlung wurden jeweils ebenfalls in die beiden Felgen integriert.

Diese Innovationen markieren nicht nur einen neuen Schritt in puncto Antriebstechnologie, sondern bieten auch zusätzlichen Platz im Fahrzeug, da der Motorraum als zusätzlicher Stauraum genutzt werden könnte, wenn die Batterie beispielsweise Unterflur integriert würde – denn einen konventionellen Verbrennungsmotor haben solche Fahrzeuge nicht. Daher könnten in Zukunft platzsparende Radnabenmotoren die Entwicklung von besonders kleinen Fahrzeugen ermöglichen, die sich dank ihrer Wendigkeit und ihrer kompakten Abmessungen optimal für den Stadtverkehr eignen.

Die maximale Leistung der Radnabenmotoren des Ford Fiesta eWheelDrive beträgt 40 kW (54 PS) pro Antrieb, die Dauerleistung liegt bei je 33 kW (45 PS). Das entspricht einer Gesamtleistung von bis zu 80 kW (110 PS). Dabei liefert der flüssigkeitsgekühlte „eWheel Drive“ ein kraftvolles Drehmoment von bis zu 700 Nm, das bereits aus dem Stand heraus abrufbar ist. Die elektrische Betriebsspannung des Systems beträgt 360 bis 420 Volt.

„Der Ford Fiesta mit eWheelDrive und die gesamte Arbeit mit Schaeffler ist ein spannendes Projekt, weil es neue Potenziale für die Entwicklung von Null-Emissions-Fahrzeugen erschließt, die über eine hohe Manövrierfähigkeit verfügen“, sagte Pim van der Jagt, Director Research & Advanced Engineering, Ford of Europe.

„Integrierte Radnabenantriebe bieten neben einer platzsparenden Raumnutzung auch deutliche Vorteile in Bezug auf Manövrierbarkeit, Fahrdynamik sowie auf die aktive Sicherheit. Dies kann künftig insbesondere in Kombination mit autonomen Fahr-Systemen eine bedeutende Rolle spielen“, erklärte Peter Gutzmer von Schaeffler. „Damit könnte der elektrische Radnabenantrieb zu einer wertvollen Ergänzung des Antriebsangebots von übermorgen werden“.

Experten sehen Radnaben-Elektromotoren wie den von Schaeffler entwickelten „eWheelDrive“ als potenziell wichtige Zukunftstechnologien und Wegbereiter für Stadtautos der Zukunft. Denn es wird prognostiziert, dass im Jahre 2050 zwischen 3,4 und 6,4 Milliarden Menschen in Städten leben werden, die Zahl der Autos wird sich bis dahin weltweit vervierfachen*.

„Wir stehen vor großen Herausforderungen, denen wir uns mit kreativen Ideen, Investitionen und unermüdlicher Arbeit stellen müssen“, sagte Sheryl Connelly, Global Trends und Futuring Manager, Ford Motor Company. „Zu diesem Engagement zählen Forschungsprojekte wie eWheelDrive, die uns die Chance zur aktiven Gestaltung unserer zukünftigen Mobilität geben“.

Als nächstes will Ford in Kooperation mit Schaeffler, Continental, der RWTH Aachen und der Universität Regensburg am Projekt MEHREN (Multimotor Elektrofahrzeug mit Höchster Raum- und Energieeffizienz und kompromissloser Fahrsicherheit ) arbeiten, um bis zum Jahr 2015 zwei weitere Fahrzeuge mit Radnabenmotoren auszurüsten. Ziel ist die Weiterentwicklung dieser Antriebs-Technologie und die Erhöhung von Dynamik, Sicherheit und Fahrspaß.

* World Health Organisation und Global Health Observatory

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