Mit dem NASCAR-Boliden im Look des neuen Fusion (Mondeo) kehrt Ford zur Tradition der „Stock Cars“ zurück. Dies bedeutet: Der Rennwagen besitzt wieder eine unverkennbare Ähnlichkeit mit dem Serienmodell. Hierfür verliehen die Designer von Ford dem Gitterrohrrahmen-Hecktriebler eine Silhouette, die in puncto Proportionen und Stilelementen auf den ersten Blick als neuer Fusion beziehungsweise Mondeo zu erkennen ist.
„Wir wollen mit dem neuen Fusion die Rückkehr der ,Stock-Cars‘ in den NASCAR Sprint Cup unterstützen“, erläutert Jamie Allison, Direktor Ford Racing in den USA. „Wenn unsere Fans dieses Auto zum ersten Mal sehen, werden sie bestimmt jubeln und sich freuen. Es ist einfach schöner, wenn die Rennwagen unseren Serienfahrzeugen wieder stärker ähneln.“
Der Fusion ist bereits das dritte Modell von Ford, dessen Rennversion praktisch parallel zur Straßenvariante präsentiert wird – so wie zum Beispiel der coupéhafte Ford Torino in Jahr 1968. Mit ihm errang NASCAR-Legende David Pearson zwei aufeinanderfolgende Meistertitel. 2006 debütierte die erste Generation des Ford Fusion zeitgleich im Showroom der Händler und auf dem Highspeed-Oval.
Bei der Entwicklung des 2013er Rennwagens ging Ford einen neuen Weg. Seine Form entstand im vergangenen Jahr unter der Leitung von Garen Nicoghosian und dem Aeordynamiker Bernie Marcus im Design Center der Marke. Vorteil dieser Herangehensweise: Die Rennteams konnten sich weiterhin voll auf die laufende Saison konzentrieren, die praktisch an jedem Wochenende einen Wertungslauf vorsieht. Im Mittelpunkt standen vor allem drei Merkmale:
- Übernahme der generellen Proportionen des Ford Fusion- und Mondeo-Serienmodells
- Einsatz charakteristischer Marken- und Design-Elemente speziell für die Fahrzeugflanke
- klar identifizierbare Frontpartie im aufregenden Stil des neuen Ford Fusion und Mondeo
„Der neue Ford Fusion beziehungsweise Mondeo ist ein faszinierendes Auto – und dies gilt für die NASCAR Sprint Cup-Variante in gleichem Maße“, so Allison. „Ich kann es kaum erwarten, diesen Rennwagen zum ersten Mal im Einsatz zu erleben.“
Hintergrund: Der NASCAR Sprint Cup
Die Geschichte der NASCAR reicht zurück bis in die Zeit der US-amerikanischen Prohibition, als Schmuggler ihren selbstgebrannten Alkohol während der Nacht durch das Land transportierten – und ihre Fahrzeuge extrem „frisierten“, um der Polizei eine Nasenlänge voraus zu sein. Dabei veranstalteten sie auch illegale Rennen, um die Schnelligkeit der Autos zu vergleichen. 1938 folgte am Strand von Daytona die erste Wettfahrt auf abgesperrtem Gelände. Hieraus entwickelte sich eine Rennserie, deren erster offizieller Lauf im Juni 1949 auf dem Charlotte Speedway in North Carolina ausgetragen wurde.
Die bulligen Rennwagen des Sprint Cups sorgen mit vergleichsweise preisgünstiger Technik für ein Höchstmaß an Spektakel und Unterhaltung. Angetrieben werden die inklusive Fahrer 1.545 Kilogramm schweren Gitterrohrrahmen-Konstruktionen von sogenannten Stockblock-Achtzylindern mit 5,9 Litern Hubraum, die mehr als 850 PS entwickeln. Die Kraftübertragung geschieht über ein handgeschaltetes 4-Gang-Getriebe an die Hinterräder. Diese „Silhouette“-Cars erreichen im Wettbewerb Durchschnittsgeschwindigkeiten jenseits der 300 km/h, während des Qualifyings sind auch bis zu 340 km/h möglich. Gefahren wird zumeist auf überhöhten Ovalen mit Streckenlängen zwischen 847 Metern (Martinsville Speedway) und 4,28 Kilometern (Talladega Superspeedway). Traditionell finden zwei Saisonläufe aber auch auf Straßenkursen statt – dem „Infineon Raceway“ in Sears Point (Kalifornien) sowie auf dem „Watkins Glen International“ im US-Bundesstaat New York.
Der erste Start des neuen Fusion-„Stock Cars“ ist für die berühmten „Daytona 500“ im Februar 2013 geplant. Der neue Ford Mondeo kommt fast zeitgleich in Europa auf den Markt.