Damit sind von der Bekanntgabe des Projekts bis zur konkreten Markteinführung des Fahrzeugs nur 13 Monate vergangen. Der kompakte Elektrotransporter basiert auf dem bekannten, in Europa entwickelten Ford Transit Connect und ist mit einem von Azure Dynamics patentierten „Force Drive“-Elektroantrieb ausgerüstet. Montiert wird dieses leichte Nutzfahrzeug in den USA beim Projektpartner AM General, der auf den Bau von Sonderfahrzeugen für den Nutzfahrzeug- und Militärbereich spezialisiert ist.
Die bisher produzierten Einheiten gehen zunächst an sieben nordamerikanische Großkunden: AT&T, Southern California Edison, Xcel Energy, Johnson Controls Inc., New York Power Authority, Canada Post sowie Toronto Atmospheric Fund EV300.
Die im Oktober 2009 bekannt gegebene Zusammenarbeit zwischen Ford und Azure Dynamics beinhaltet die Umrüstung des in Europa produzierten Basisfahrzeugs Ford Transit Connect auf die Antriebstechnologie von Azure. Die Lithium-Ionen-Batterien stammen vom Zulieferer Johnson Controls-Saft. Das ehrgeizige Ziel war, noch vor Ende 2010 erste Einheiten in Nordamerika auszuliefern. Der Produktionsanlauf war im vierten Quartal dieses Jahres, die Serienfertigung soll im April 2011 starten.
Über die Ford Transit Connect Electric für Großkunden in Nordamerika hinaus sind 14 weitere dieser Elektrotransporter für ein teilweise von der britischen Regierung finanziertes Forschungsprogramm für Elektrofahrzeuge im Großraum London bestimmt. Ein Konsortium, bestehend aus Ford, dem Energiekonzern Scottish and Southern Energy sowie der Universität von Strathclyde, setzt von 2011 an im Londoner Stadtteil Hillingdon eine Flotte von batterieelektrischen Null-Emissions-Fahrzeugen ein. Getestet werden zum einen die Elektroautos selbst, zum anderen aber auch die Ladeinfrastruktur.
Der Ford Transit Connect Electric hat eine Reichweite von 130 Kilometer pro Batterieladung und eignet sich somit besonders für Flottenkunden, Zustelldienste und Lieferbetriebe mit festen oder kalkulierbaren Routen und einer eigenen Ladestation. Hinzu kommt, dass die Betriebskosten günstiger ausfallen, da eine Stromladung generell preiswerter ist als eine Tankfüllung Superkraftstoff oder Diesel.
Die flüssigkeitsgekühlten 28-kW-Lithium-Ionen-Batterien des Ford Transit Connect
Electric können über einen 120-Volt-Standardanschluss oder eine 230 Volt-Station aufgeladen werden, die üblicherweise am Basisstandort vorhanden ist; ein Ladevorgang dauert sechs bis acht Stunden. Der On-Board Gleichstrom-Spannungswandler reguliert auch die Ladung der 12 Volt-Bordbatterie, die für die Versorgung der Nebenaggregate wie Kühlmittelpumpen, Servolenkung oder Scheinwerfer zuständig ist. Die Antriebs-Batterieeinheit ist so untergebracht, dass weder der Innen- noch der Laderaum eingeschränkt sind, und hat die gleiche erwartete Lebensdauer wie das Gesamtfahrzeug.
Die Ford Elektromobilitäts-Strategie will diese Zukunftstechnologie für Millionen von Kunden erschwinglich machen. Der Fortschritt auf dem Gebiet der Elektromobilität, speziell der Lithium-Ionen-Batterietechnologie, spielt dabei eine Schlüsselrolle – ebenso wie die anzustrebende Vereinheitlichung von Komponenten. Der Ford Transit Connect Electric ist das erste Produkt dieser Strategie. Die Fahrzeuge werden im kommenden Jahr auch in Europa, und damit in Deutschland, verfügbar sein. Bei der Produktion des Ford Transit Connect Electric für Europa wollen Ford und Azure Dynamics erneut eng kooperieren.
Ebenfalls im kommenden Jahr wird mit dem neuen Ford Focus Electric zunächst in Nordamerika, und ab 2012 dann auch in Europa, das erste batterieelektrische Pkw-Modell von Ford starten. 2012 folgen in Nordamerika, beziehungsweise 2013 in Europa, drei Hybrid-Modelle einschließlich eines Plug-In Hybriden.