Ford stellt Fahrer-Aufgebot für die beiden Ford GT in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft vor

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5. Januar 2016 · Ford

Marino Franchitti, Olivier Pla, Andy Priaulx sowie Stefan Mücke aus Berlin greifen für Ford Chip Ganassi Racing in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft ins Lenkrad. Fahrer-Quartett ergänzt die bereits bekanntgegebene Besetzung der beiden Ford GT, die in der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar-Serie an den Start gehen. Stefan Mücke verstärkt Ende Januar Landsmann Dirk Müller sowie Richard Westbrook, Joey Hand und Ryan Briscoe beim IMSA-Saisonauftakt, den 24 Stunden von Daytona.

Das neu gegründete Team Ford Chip Ganassi Racing hat die Fahrer für die diesjährige FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) bekannt gegeben: Neben dem 34-jährigen Berliner Stefan Mücke werden Marino Franchitti (37, Bathgate/Schottland), Olivier Pla (34, Toulouse/Frankreich) und Andy Priaulx (41, Guernsey/Großbritannien) die beiden neu entwickelten LM GTE Pro-Rennwagen auf Basis des zukunftsweisenden Ford GT pilotieren. Der Konzern kehrt 2016 mit insgesamt vier Ford GT in den internationalen Motorsport zurück, zwei der Mittelmotor-Rennwagen kommen in der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar-Meisterschaft zum Einsatz. Ziel ist es, 50 Jahre nach dem historischen Dreifacherfolg bei den 24 Stunden von Le Mans auch im Juni dieses Jahres mit allen vier Fahrzeugen bei dem weltberühmten Langstreckenklassiker an den Start zu gehen.

Die FIA WEC gastiert vor dem Saisonhöhepunkt in Le Mans auch im britischen Silverstone sowie auf der Ardennen-Achterbahn von Spa-Francorchamps, bevor die Europa-Tournee am 24. Juli mit einem weiteren Highlight auf dem Nürburgring endet. In der zweiten Meisterschaftshälfte schließen sich weitere Sechsstundenrennen in Mexiko City (Mexiko), Austin (Texas/USA), Fuji (Japan), Shanghai (China) und Sakhir (Bahrain) an.

„Damit keine Missverständnisse aufkommen: Wir kehren auf die internationale Langstreckenbühne zurück, weil wir gewinnen möchten“, stellt Dave Pericak, als Direktor von Ford Performance weltweit für die Motorsporteinsätze der Marke verantwortlich, klar. „Um auf diesem hohen Niveau mithalten zu können, benötigen wir ein schnelles Auto, ein konkurrenzfähiges Team und natürlich die besten Fahrer – darum haben wir uns für Stefan Mücke, Olivier Pla, Andy Priaulx und Marino Franchitti entschieden“.

„Ich freue mich sehr, in unserem britischen Standort bei der Vorstellung des WEC-Teams dabei zu sein“, betont Chip Ganassi, Besitzer des Rennstalls Ford Chip Ganassi Racing. „Wie schon beim Fahrer-Aufgebot für die IMSA WeatherTech-Sportwagenserie, das wir im vergangenen Monat bekanntgegeben haben, setzen wir auch in der Langstrecken-WM auf erfolgreiche Piloten mit Herz, Speed und großer Erfahrung. Mit unserem weltweiten Engagement sind wir in zwei Meisterschaften vertreten, und ehrlich gesagt: Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht“.

Rennwagen, Team und Fahrer in Bestform

Der neue Ford GT – der im Jahresverlauf auch in einer limitierten Serienversion auf den Markt kommt – steht in puncto Aerodynamik und Leichtbau an der Spitze der Entwicklung von Ford. Den Mittelmotor-Rennwagen treibt ein 3,5 Liter großer V6 an, der dank Bi-Turbo-Aufladung das bislang stärkste Aggregat der EcoBoost-Familie von Ford sein wird.

„Wir haben den neuen Ford GT speziell im Hinblick auf unser Comeback in Le Mans entwickelt“, erläutert George Howard-Chappell. Der Teamchef von Ford Chip Ganassi Racing in der WEC hat bereits drei Mal einen Rennstall bei dem 24-Stunden-Klassiker zum Sieg geführt. „Im Motorsport gibt es kaum eine größere Herausforderung als dieses Langstreckenrennen, darum ist ein Erfolg auf dem ,Circuit des 24 heures‘ auch so wertvoll. Alles muss perfekt sein, und selbst dann benötigt es noch ein Quäntchen Glück, um die Linie auch wirklich als Erster zu überqueren. Diese vier Fahrer, mit denen wir auch in der WEC antreten, kennen sich mit dieser besonderen Aufgabe in einem der härtesten Motorsport-Wettbewerbe der Welt aus“.

Stefan Mücke

zählt mit seinen 34 Jahren bereits zu den Routiniers im Motorsport. Nach einer soliden Ausbildung in Formel-Klassen kann das Hauptstadtkind auf 51 Starts in der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) zurückblicken. Bei den 24 Stunden von Le Mans war er bereits acht Mal dabei. 2009 schrammte er mit Platz vier in einem Klasse-1-Prototypen nur knapp am Podium vorbei. An der WEC nimmt Mücke seit der Gründung dieser aufstrebenden Weltmeisterschaft in der GTE Pro-Klasse teil. „Ich bin begeistert, Teil eines so großen Werksprogramms sein zu dürfen – auch wegen der großartigen Historie, auf die Ford in Le Mans zurückblicken kann“, so der Deutsche. „Le Mans besitzt für jeden Fahrer einen ganz besonderen Stellenwert: Es ist das Rennen, das jeder einmal gewinnen will, allen Schwierigkeiten zum Trotz. Ich war in der Vergangenheit schon einige Male nahe dran. Mit Ford hoffe ich nun, dass wir den Weg erfolgreich zu Ende gehen können“.

Das Blaue Oval von Ford ist Mücke übrigens seit seiner Jugend bestens vertraut: Vater Peter – selbst erfolgreicher Teambesitzer – gehört seit 1996 mit historischen Rennwagen wie dem Ford Escort BDA und Ford Capri zu den bekanntesten Köpfen der Youngtimer-Szene. Stefan Mücke sitzt schon bald im Cockpit des neuen Ford GT: Er spannt mit Ryan Briscoe und Richard Westbrook im Auto mit der Startnummer 67 für die 24 Stunden von Daytona (30./31.1.) zusammen, vom 8. bis 10. Januar nimmt das Trio an den traditionell „Roar“ genannten Testtagen auf dem 5,73 Kilometer langen Kurs in Florida teil.

Marino Franchitti

scheint die Leidenschaft für den Motorsport bereits im Erbgut zu liegen: Als jüngerer Bruder von Dario Franchitti und Cousin des Ex-Formel 1-Piloten Paul di Resta stammt der Schotte aus einer anerkannt schnellen Familie. Zu den Karriere-Höhepunkten des heute 37-Jährigen zählte 2014 der Sieg bei den 12 Stunden von Sebring, den er für Chip Ganassi Racing am Steuer eines Riley errungen hat. Für Motorpartner Ford war es der erste Sebring-Erfolg seit 1969.

„Bereits bei meiner ersten Testfahrt mit dem neuen Ford GT habe ich mich in diesen Rennwagen verliebt und wollte gar nicht mehr aussteigen“, so Franchitti. „Es ist unglaublich, dass ich ein Teil der Rückkehr von Ford in den internationalen GT-Sport sein darf. 50 Jahre nach dem ersten Sieg von Ford in Le Mans gemeinsam mit der Marke bei diesem Klassiker an den Start zu gehen, wird etwas ganz Besonderes. Das Auto lässt sich großartig fahren. Dank des modifizierten Reglements in der GTE-Kategorie erreicht die Performance dieser Fahrzeuge ein ganz neues Niveau. Ford und seine Partner haben einen fantastischen Rennwagen entwickelt“.

Andy Priaulx

hat dem Motorsport seinen Stempel bereits aufgedrückt: Der Tourenwagen-Europa- und dreifache Tourenwagen-Weltmeister konnte auch die 24 Stunden am Nürburgring sowie die 12 Stunden von Sebring gewinnen. In Le Mans gelang dem auf der Kanalinsel Guernsey geborenen Brite 2011 als Drittplatzierten der Sprung aufs Podium – übrigens gemeinsam mit seinen Teamkollegen Dirk Müller und Joey Hand. „Ein neues Projekt ist immer hoch interessant“, betont Priaulx. „Die Chance, mit dem neuen Ford GT in der WEC zu starten, erreicht jedoch noch einmal ein ganz anderes Level. Ich kann es kaum abwarten, endlich ans Steuer kommen und mit der Vorbereitung der vor uns liegenden Saison beginnen zu dürfen. Jeder Motorsport-Fan erinnert sich an die Ikone Ford GT40. Ich empfinde es als absolutes Privileg, ein halbes Jahrhundert nach dem historischen Sieg von Ford in Le Mans ein Teil dieses Programms zu sein“.

Olivier Pla

gehört noch immer zu den Geheimtipps unter den Sportwagen-Piloten, obwohl sich die souveräne Fahrzeugkontrolle des ruhigen Franzosen längst herumgesprochen hat. „Für mich ist es eine große Ehre, fortan Ford repräsentieren und den Ford GT pilotieren zu dürfen“, so Pla. „Der Konkurrenzkampf in der GTE Pro-Klasse wird noch intensiver, ich freue mich auf die Rennen. Als Franzose ist es für mich etwas sehr Besonderes, Le Mans als Fahrer eines Ford GT in Angriff zu nehmen“.