Auf Europas Straßen ereignen sich jährlich unzählige Unfälle, weil Autofahrer am Steuer einschlafen. Schätzungsweise einer von fünf schweren Unfällen auf Autobahnen ist auf Übermüdung zurückzuführen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es typische Situationen und Anlässe gibt, die Müdigkeitsunfälle regelrecht provozieren: lange, monotone Fahrten beispielsweise auf Autobahnen; Fahrten zwischen zwei Uhr nachts und sechs Uhr morgens; Fahrten unmittelbar nach einem ausgiebigen Essen; Fahrten trotz Schlafmangel; Fahrten an Tagen nach Feiern; Fahrten nach der Einnahme von bestimmten Medikamenten; Fahrten auf dem Heimweg nach Nachtschichten.
Vor diesem Hintergrund hat der Müdigkeitswarner im neuen Ford Focus, der in Deutschland seit April 2011 auf dem Markt ist, das Zeug zu einem echten Lebensretter. Beim Müdigkeitswarner, der über das Menü jederzeit aktiviert oder deaktiviert werden kann, handelt es sich um ein fortschrittliches Fahrer-Assistenzsystem, das den Fahrstil - und damit die Konzentration des Fahrers - über den statistischen Abgleich der Daten der Frontkamera (Fahrzeugposition in der Fahrspur) mit fahrzeuginternen Daten (wie beispielsweise dem Gierverhalten) bewertet. „Müdigkeit am Steuer ist ein ernsthaftes Problem, das jeden Autofahrer betreffen kann“, sagt Ford-Ingenieurin Margareta Nieh, die den Müdigkeitswarner mitentwickelt hat. „Wenn Fahrer schläfrig werden, kommen sie oftmals etwas von der Fahrspur ab und bewegen dann abrupt das Lenkrad, um wieder in die Fahrspur zurückzufinden. Genau dieses Fahrverhalten wird vom Müdigkeitswarner erkannt.“
Auf Wunsch kann sich der Fahrer seinen aktuellen Aufmerksamkeitsgrad im Multifunktionsdisplay der Instrumententafel anzeigen lassen. Unterschreitet seine Konzentration einen Schwellenwert, der auf zunehmende Müdigkeit schließen lässt, blendet das System zunächst für ungefähr zehn Sekunden einen gelb unterlegten Hinweis ein: „Warnung - Fahrer müde – Rast empfohlen“. Sollte der Fahrer diese erste Warnung ignorieren und weiterhin ein unaufmerksames Fahrverhalten zeigen, so erscheint ein zweiter, rot unterlegter Hinweis: „Warnung - Fahrer müde - Bitte Rast!“. In diesem Falle bleibt die Warnung länger bestehen und der Fahrer sollte anhalten und eine Rast einlegen oder einen Fahrerwechsel einleiten, um den Hinweis zurückzusetzen. Beide Warnungen werden durch ein akustisches Signal unterstützt.
Der Müdigkeitswarner im neuen Ford Focus basiert auf einer Kamera (optischer Sensor), die in Höhe des Rückspiegels (Windschutzscheibe) installiert ist. Sie erkennt den Abstand des Fahrzeugs zu üblicherweise vorhandenen Fahrbahnmarkierungen, funktioniert aber auch bei einer nur einseitigen Fahrbahnmarkierung. Die Kameradaten werden von moderner On-Board-Software interpretiert. Das System berechnet aufgrund der Messwerte voraus, in welcher Position sich das Fahrzeug in etwa befinden sollte. Bei wiederholt signifikanten Abweichungen wird der Fahrer optisch (Hinweis) und akustisch (Ton) gewarnt. Der Müdigkeitswarner wurde so programmiert, dass auch Fahrspurwechsel und Überholvorgänge erkannt werden, ohne direkt einen Warnvorgang auszulösen.
Der Müdigkeitswarner ist über den neuen Ford Focus hinaus auch im Ford Mondeo sowie im Ford S-MAX und im Ford Galaxy auf Wunsch verfügbar.