Ein kurzer Überblick - Die Ford LKW der "FK-Serie"

Modellinformationen zum Ford FK 3000 BB

29. September 2017 · Stefan Klausmeyer

Informationen über die Ford LKW der "FK-Serie".

Ford FK-Serie

Im Jahr 1951 kamen die überarbeiten LKW mit neuer Bezeichnung auf den Markt (vorher Ford Rhein/Ruhr). Die Bezeichnung setzte sich aus FK (Ford Köln) gefolgt von der Nutzlast in Kilogramm zusammen. Das Fahrerhaus war nahezu unverändert, die Motorhaube war verbreitert, auffällig waren die waagerechten Chromstreifen an der Front.

Neben den 4-Zylinder und V8-Benzinmotoren bot Ford erstmals Dieselmotoren für den LKW an. Zum Einsatz kamen die amerikanischen Hercules-Motoren, welche in Lizenz von der Süddeutschen Bremsen AG (Knorr-Bremsen) gefertigt wurden.

Mit der Erneuerung der FK-Serie im Jahr 1955 wurden die Dieselmotoren durch neue ventillose Zweitakt-Wirbelkammer-Diesel ersetzt, welche der Grazer Professors Hans List entwickelt hatte. In der Praxis des rauen LKW-Einsatzes konnten sich die neuen Motoren jedoch nicht bewähren und der Ruf von Ford litt.

Im Jahr 1961 zog sich Ford in Deutschland vorübergehend aus dem LKW-Geschäft zurück und konzentrierte sich auf die Produktion von PKW und Transportern.

Ford FK-Serie '51

Bei den ersten Modellen der FK-Serie zierte noch das Kölner Wappen die breite Motorhaube.

Den Einstieg bildete der „1,5-2 Tonner BB-Spezial“ (3,2l 4-Zylinder, 52 PS, G38T-Spezial) mit 3.404 mm Radstand. Zudem gab es den „3 Tonner BB“ (3,2l 4-Zylinder, 57 PS, G388T) sowie den „3,5 Tonner V8“ (3,9l V8, 95 PS, G398TS) und den „3,5 Tonner Diesel“ (6-Zylinder-Diesel, 94 PS, G1Y8T), alle jeweils mit 4.013 mm Radstand.

Ab 1952 gab es den „3,5 Tonner“ auch mit längerem Radstand von 4.404 mm (G293T / G2Y3T). Zusätzlich wurde ab April 1952 in beiden Motorisierungen und bei 4.013 mm Radstand ein Allradantrieb angeboten, wobei der V8-Allrad dem Export vorbehalten war (G398TA /G1Y8TA).

Ford FK-Serie '52

Die späteren Modelle trugen das FK-Emblem auf der Motorhaube. Die Bezeichnung war nun FK 2000, FK 3000 und FK 3500 sowie später FK 4000.

Der FK 2000 (3,2l 4-Zylinder, 52 PS, 3404 mm Radstand, G38T-Spezial) bildete den Einstieg, er wurde jedoch nur bis 1953 angeboten.

Zusätzlich gab es den FK 3000 BB (3,2l 4-Zylinder, 57 PS, 4013 mm Radstand, G388T).

Den FK 3500 gab es mit V8-Motor (3,9l, 95 PS, G398TS) sowie mit Diesel-Motor (94 PS, G1Y8T), jeweils mit 4.013 mm Radstand sowie mit 4.404 mm Radstand (G393T / G3Y3T).

Außerdem war seit 1952 eine Allradvariante des FK 3500 mit 4.013 mm Radstand (G398TA /G1Y8TA) im Programm, wobei der V8-Allrad dem Export vorbehalten war. Für die amerikanischen Streitkräfte in der Bundesrepublik wurde der FK 3500 mit Allrad und Fahrerhaus mit Dachluke von 1954 bis 1956 gebaut (G398SA).

Im Jahr 1953 folgte der Ford FK 4000: Mit Diesel-Motor und 4.013 mm Radstand (G3Y8TH) sowie 4.404mm Radstand (G3Y3TH) betrug die Nutzlast jeweils 4,0 Tonnen. Beim V8 waren es mit 4.013 mm Radstand (G398TH) 4,5t Tonnen und mit 4.404 mm Radstand (G393TH) 4,35 Tonnen.

Die Leistung des V8-Motors konnte zwischenzeitig auf 100 PS gesteigert werden. Beim Diesel war eine Leistungsreduzierung auf 90 PS (85 PS Dauerleistung) erforderlich, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen.

Ford FK-Serie '54

Im Jahr 1954 wurde der neue FK 4000-S mit angepasster Front, ähnlich dem FK-Transporter (Taunus Transit), eingeführt. Das verbreiterte Fahrerhaus rückte weiter nach vorne und erhielt eine geteilte Windschutzscheibe. Die Nutzlast betrug nun 4,3 Tonnen und folgte dem Zug der Zeit zur größeren Ladefähigkeit und größeren Ladefläche.

Als Motoren kamen die bekannten V8 mit 100 PS sowie die auf 4,5l Hubraum vergrößerten 6-Zylinder-Diesel mit jetzt 95 PS zum Einsatz, die Radstände betrugen weiterhin 4.013 mm oder 4.404 mm. Hieraus ergaben sich die Typen FK 4000 S/V8 (G498W), FK 4000 S/V8L (G493W), FK 4000 S/D (G4Y8W) und FK 4000 S/DL (G4Y3W).

Ford FK-Serie '55

Die rundum erneuerte FK-Serie wurde auf der IAA 1955 mit einheitlichem und modernem Chrom-Grill vorgestellt. Nunmehr gab es den FK 2500, FK 3500 sowie den FK 4500. Neu waren die ventillosen Zweitakt-Diesel-Motoren, welche die bei den LKW dringend benötigte Leistungssteigerung erzielen sollten.

Den FK 2500 gab es mit 3.700 mm Radstand und mit dem neuen V4-Dieselmotor (2,8l, 80 PS, LAAB), sowie mit dem bekannten V8-Benzinmotor (3,9l, 100 PS, LAAA).

Beim FK 3500 kam, neben demselben V8-Benzinmotor (3,9l, 100 PS, LBAA), der neue V6-Dieselmotor (4,2l, 120 PS, LBAC) zum Einsatz, der Radstand betrug hier jeweils 3.900 mm. Ab 1957 war der FK 3500 in beiden Motorisierungen auch mit 4.370 mm Radstand verfügbar (LCCA / LCCC).

Den FK 4500 gab es ausschließlich mit dem neuen V6-Dieselmotor (4,2l, 120 PS), sowie mit den Radständen 3.900 mm und 4.370 mm (LDAC / LEAC). Im November 1956 folgte eine Allradvariante des FK 4500 mit 3.900 mm Radstand (LDACA).

Alle Modelle gab es jeweils auch als Sattelzugmaschine, vom FK 4500 gab es ab 1956 aber auch einen Sattelschlepper mit verkürztem Radstand von 3.300 mm (LFBC).

Ford G398SAM

Der Ford G398SAM (V8, 3,9l, 92 PS, 4.013 mm Radstand, 3 Tonnen Nutzlast) basierte auf dem zivilen Allrad-LKW und wurde für die neu gegründete Bundeswehr in der NATO-Dreitonner-Klasse gebaut. In der Truppe bekam der LKW den Spitznamen „NATO-Ziege“.

Ford G39T/G39TA

Unter der Bezeichnung G39T/G39TA baute Ford einen Ambulanzwagen mit 3.404 mm Radstand und dem V8-Motor mit 100 PS, wahlweise auch mit Allradantrieb. Die LKW basierten auf den G398T/G398TA-Fahrgestellen und wurden überwiegend vom Karosseriebauer NWF (Nordwestdeutscher Fahrzeugbau, Wilhelmshaven) ausgebaut. Hauptabnehmer waren die belgische Armee und die britische Rheinarmee.