Ford führt Maßnahmen zur Verbesserung der Profitabilität in Europa ein und entscheidet Ende der Ford C-MAX-Produktion in Saarlouis

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29. März 2019 · Ford

Der Aufsichtsrat der Ford-Werke GmbH beschließt erste Maßnahmen zur Sicherung eines nachhaltig profitablen Geschäfts in Deutschland und Europa; einschließlich der Beendigung der Produktion des Ford C-MAX / Grand C-MAX Ende Juni 2019. Entfall der Nachtschicht und Übergang in einen Zwei-Schicht-Betrieb zur Reduzierung von Strukturkosten und Effizienzsteigerung unterstützt die Transformationsstrategie von Ford in Europa, die kurzfristig auf ein profitables Ergebnis und ein langfristig wettbewerbsfähigeres Geschäft abzielt. Weitere Investitionen in den Ford Focus aufgrund erhöhter Kundennachfrage, besonders nach ertragsstarken Modellvarianten, sichern die Wettbewerbsfähigkeit des Ford Focus über den gesamten Produktzyklus.

In seiner heutigen Sitzung hat der Aufsichtsrat der Ford-Werke GmbH erste Maßnahmen beschlossen, um Effizienzsteigerungen zu beschleunigen und Strukturkosten zu reduzieren. Das Gremium stimmte dem Produktionsauslauf des derzeit im Werk in Saarlouis produzierten Ford C-MAX / Grand C-MAX zu.

Die Modelle werden zum regulären Ende des Modellzyklus im Juni 2019 auslaufen.

„Die heute beschlossenen Maßnahmen bedeuten einen wichtigen Schritt, um die Produkte zu liefern, die unsere Kunden wollen und ein wettbewerbsfähigeres Geschäft für unsere Stakeholder zu sichern“, sagt Steven Armstrong, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Ford-Werke GmbH. „Wir werden weiter in den Ford Focus und alle anderen Produkte investieren, die uns ein gesundes, profitables Geschäft für die Zukunft sichern.“

Ford Europa hatte bereits im Januar Pläne zur Umsetzung einer Transformationsstrategie zur Stärkung der Marke Ford und zur Schaffung eines nachhaltig profitablen Geschäfts in Europa bekanntgegeben. Im Rahmen der globalen Umgestaltung des Unternehmens umfasst diese Strategie Veränderungen des Fahrzeugportfolios, die Erweiterung des Fahrzeugangebots und des Volumens in den profitabelsten Wachstumssegmenten bei gleichzeitiger Optimierung oder Einstellung weniger rentabler Fahrzeuglinien sowie entsprechende Maßnahmen in jenen Märkten, in denen Ford nicht profitabel ist.

Die Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH hatte die Belegschaft in Saarlouis bereits auf der Betriebsversammlung im Dezember 2018 über den geplanten Auslauf des Ford C-MAX / Grand C-MAX aufgrund der stark rückläufigen Nachfrage nach Multi-Activity-Fahrzeugen (MAV) informiert und entsprechende Konsultationsgespräche mit den Arbeitnehmervertretern begonnen.

Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretung haben nun eine Einigung zum Produktionsauslauf von C-MAX / Grand C-MAX erzielt. Darüber hinaus wurde der Entfall der Nachtschicht und damit ein Übergang zu einer Fertigung im Zweischicht-Betrieb vereinbart. Ford wird aufgrund erhöhter Kundennachfrage, besonders nach den ertragsstarken Modellvarianten Turnier, Active und ST, weiterhin in den Ford Focus investieren und sichert damit die Wettbewerbsfähigkeit des Modells über den gesamten Produktzyklus.

„Wir haben eine wesentliche Entscheidung getroffen, um die Zukunft von Ford in Deutschland und in Europa gemeinsam zu gestalten. Es ist wichtig, dass Arbeitnehmervertretung, Geschäftsführung und Belegschaft diesen schwierigen Weg gemeinsam gehen“, sagt Gunnar Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung, Ford-Werke GmbH. „Wir wissen um die großen Herausforderungen, die vor uns stehen. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese notwendige Umgestaltung unseres Unternehmens unterstützen.“

Die Personalmaßnahmen, die mit dem Produktionsende des C-MAX / Grand C-MAX und dem Entfall der Nachtschicht einhergehen, sind Teil des angestrebten Stellenabbaus an den deutschen Standorten von Ford, der entsprechend der demografischen Trends und damit freiwillig erfolgen soll. Im Zuge der Restrukturierung sollen an den Standorten Köln und Saarlouis mehr als 5.000 Arbeitsplätze abgebaut werden.

Weitere Aktionen, die sich bereits in Europa in der Umsetzung befinden, sind:

  • Kurzfristige Verbesserung der Profitabilität und Senkung der Strukturkosten sowie eine längerfristige Umgestaltung des Unternehmens in Richtung eines gestrafften Modellangebots innerhalb dreier noch stärker kundenorientierter Geschäftsbereiche: Nutzfahrzeuge, Pkw und Importe.
  • Angebot von neuen vollelektrischen Fahrzeugen und Ausdehnung von elektrifizierten Optionen für alle Ford-Modelle.
  • Nutzung bestehender Geschäftsbeziehungen, einschließlich der Allianz mit der Volkswagen AG, um weiteres Wachstum im Nutzfahrzeugbereich zu unterstützen.
  • Einstellung der Produktion im Ford Werk Aquitaine Industries im französischen Bordeaux, das kleine Automatikgetriebe fertigt, im August 2019.
  • Kosteneinsparungen durch eine Verschlankung der globalen Managementstruktur und durch weitreichende freiwillige Abfindungs- und Frühverrentungsangebote für Mitarbeiter in ganz Europa.
  • Restrukturierung des Ford Sollers Joint Venture mit dem Ziel, sich in Zukunft ausschließlich auf das Nutzfahrzeuggeschäft zu konzentrieren; die Pkw-Produktion wird Ende Juni 2019 mit der Schließung zweier Fahrzeugmontagewerke - Naberezhnye Chelny und St. Petersburg - und eines Motorenwerks in Elabuga eingestellt.
  • Zusammenlegung der Ford-Zentrale in Großbritannien mit dem Sitz von Ford Credit Europe im Technikzentrum Dunton östlich von London. Damit will das Unternehmen die Organisationen effizient an einem Standort aufstellen und alle kundenorientierten Aktivitäten dort konzentrieren.

Im Ford-Werk in Saarlouis werden neben dem C-MAX / Grand C-MAX auch der Ford Focus als Fünftürer, Turnier, ST und Active gefertigt. Der C-MAX ist von 2003 bis 2010 und ab 2014 im saarländischen Ford-Werk produziert worden. In den Jahren von 2010 bis 2014 wurde er im spanischen Valencia gefertigt.