Elektromobilität im Kölner Raum - „colognE-mobil“ zieht Bilanz

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19. Januar 2015 · Ford

Elektromobilität im Kölner Raum – das Modellprojekt „colognE-mobil – Elektromobilitätslösungen für NRW“ hat einen wesentlichen Anteil daran, dass das Thema Elektromobilität zunehmend im Fokus steht, aber auch, dass man sich in Köln problemlos elektrisch fortbewegen kann. Die projekteigene Testflotte umfasst mittlerweile 61 Fahrzeuge; das Ladeinfrastrukturnetz ist auf 150 Ladepunkte an 90 Ladestationen an 57 Standorten (privat wie öffentlich zugänglich) angewachsen und somit zumindest im Kölner Innenstadtbereich nahezu flächendeckend, und auch optisch ist das Projekt dank der speziell gebrandeten KVB-Bahn nicht zu übersehen.

Das mit 7.556.459 Euro vom Bundesverkehrsministerium geförderte und durch die NOW GmbH koordinierte Projekt startet jetzt ins letzte Jahr seiner Förderzeit (31. Dezember 2015). Unter der Konsortialführung der Kölner Ford-Werke haben die Partner RheinEnergie, Stadt Köln, Universität Duisburg-Essen, Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), Regionalverkehr Köln (RVK), Köln Bonn Airport, TÜV Rheinland, Taxiruf Köln, DB Rent, Energiebau, TRC Transportation Research & Consulting GmbH sowie Auto-Strunk schon einen Großteil der geplanten Aufgaben abgearbeitet. Die 61 Elektro-Fahrzeuge, davon 22 Batterie-elektrisch betriebene Ford Focus, 21 Ford C-MAX Energi (Plug-In Hybrid) sowie 15 Ford Transit Connect BEV und zwei Ford Transit BEV, haben insgesamt 348.734 Kilometer abgespult. Darunter entfallen 92.443 Kilometer auf die Batterie-elektrischen Ford Focus, 73.878 Kilometer auf die Batterie-elektrischen Transit und Transit Connect sowie der Großteil der Strecken (182.413 Kilometer) auf den Plug-In Hybriden Ford C-MAX Energi.

Die maximal gefahrenen Strecken liegen bei den rein elektrisch betriebenen Ford Focus Electric und Ford Transit Connect BEV bei 181 km bzw. 78 km und beim Ford C-MAX Energi - systembedingt höher - bei 510 Kilometer. Insofern ist hier festzustellen, dass die Reichweite kein Problem darstellt, da die Fahrzeuge von den einzelnen Partnern zu entsprechenden Zwecken eingesetzt werden.

Die RheinEnergie bietet mittlerweile in Köln und Umgebung 46 öffentlich zugängliche Ladestationen an 32 Standorten an. Die Zuwachsrate bei den Kunden betrug zwischen 2013 und 2014 157 Prozent. Im Jahr 2014 wurden bei über 7.200 Ladevorgängen mehr als 48 MWh Strom an den RheinEnergie-Ladestationen geladen. Der Strom stammt dabei zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen. Allein mit dieser Menge konnten ca. 300.000 Kilometer ohne unmittelbar schädlich wirkende Stickoxide und Feinstaubbelastung gefahren werden.

Das Projektziel von insgesamt 100 Ladestationen wird bereits Anfang 2015 erreicht werden. Der Zugang für Privatkunden erfolgt per SMS, Flottenbetreiber erhalten RFID-Karten für die Fahrzeuge. Damit sind bereits jetzt die für die Zukunft geforderten Zugangsmöglichkeiten erfüllt. In 2015 wird zusätzlich eine Lösung zum Ad hoc-Laden per Smartphone/SMS eingeführt werden, die es ermöglicht, auch ohne vorherige Registrierung sofort zu laden.

Die erste Ladestation auf öffentlichem Grund wird im Januar in der Nachbarstadt Hürth installiert, so dass auch Erfahrungen im öffentlichen Straßenland auf Sonderparkflächen gesammelt werden können.

EnergieBau untersucht im Rahmen des Projektes die Kombination aus Carport und Solartankstellen mit einem Batteriespeicher-System, damit elektrisch betriebene Fahrzeuge vorrangig mit selbst erzeugtem Solarstrom geladen werden können. Die Kapazität einer Solaranlage auf beispielsweise einem Doppel-Carport entspricht ca. 25.000 km elektrischer Reichweite pro Jahr. Insgesamt sind bei den Projektpartnern Solarcarports für vier Stellplätze bereits gebaut, weitere sind in Planung.

Die wissenschaftlichen Untersuchungen der Universität Duisburg-Essen haben hinsichtlich der Geräuschanalyse im Vergleich von konventionellen, Batterie-elektrischen und Plug-In Hybriden ergeben, dass die Hälfte der Fahrer die Geräuschemissionen als leiser und damit als angenehmer empfinden. Allerdings befürchten auch 50 Prozent der Probanden, dass der geringere Geräuschpegel dazu führt, dass sie von den anderen Verkehrsteilnehmern überhört werden könnten.